Feierliche Abschlussveranstaltung des Allgäuer Streueprojekts
Vergangenen Mittwoch (17.8) wurde auf der Allgäuer Festwoche in Kempten der Abschluss des Allgäuer Streueprojekts gefeiert. Neben einer Rede des Oberallgäuer Landrates und 2. Vorsitzenden des Zweckverbands Allgäuer Moorallianz, Anton Klotz, wurden bei einem Podiumsgespräch die Notwendigkeiten, Erfolge und die Zukunft des Streueprojekts aufgezeigt. In diesem Rahmen wurde der Streue-Koordinator Uwe Kießling feierlich verabschiedet.
In seiner einführenden Rede hob Landrat Klotz vor allem die Rolle der Landwirte hervor, die mit der Pflege der Streuwiesen aktiv zum Natur- und Kulturlandschaftsschutz beitragen. Diese typischen Elemente der Allgäuer Kulturlandschaft benötigen jährlich eine Herbstmahd, um nicht zu verbuschen. Das so erhaltene extensiv genutzte Grünland bietet Lebensraum für außergewöhnlich viele Tiere und Pflanzen. Klotz erläuterte die Arbeitsschwerpunkte des Allgäuer Streueprojekts, die v.a. in der Vermittlung der Streue und der Suche nach Flächen zur Wiederaufnahme oder Optimierung der Nutzung und in Beratungsgesprächen mit den bewirtschaftenden Landwirten lagen. Vor allem die vernetzte Zusammenarbeit der vier Allgäuer Landkreise Oberallgäu, Ostallgäu, Lindau-Bodensee und Unterallgäu und der rege Austausch in der gesamten Projektzeit seien einmalig gewesen. Auch dadurch konnten allgäuweit in den letzten drei Jahren über 9.800 Doppelzentner Streue vermittelt werden. Das Streueprojekt lief von 2010 bis 2013 als Leader-Projekt, im Anschluss begann die Förderung über das chance.natur-Projekt Allgäuer Moorallianz, die nun Ende des Jahres ausläuft.
Sonja Keck-Herreiner, Abteilungsleiterin des AELF Kempten, moderierte gekonnt ein Podiumsgespräch, bei dem neben Landrat Klotz und dem Streue-Koordinator Uwe Kießling auch Christine Eberle als Landwirtin sowie zwei Vorreiter in Sachen Landschaftspflege im Allgäu, Josef Zeislmeier (ehemals Vorsitzender Landschaftspflegeverband Ostallgäu) und Herbert Seger (Vorsitzender LPV Oberallgäu) zu Wort kamen.
Hierbei wurden sowohl die positiven Effekte für eine vielfältige und artenreiche Kulturlandschaft als auch für die Landwirte selbst deutlich, wie Josef Zeislmeier und Herbert Seger erläuterten: Durch Sensibilisierungsarbeit bei den Landwirten als wichtigste Projekt-Partner sei die wirtschaftlich seit Längerem uninteressante Streuwiesenbewirtschaftung wieder zu einem rentablen Betriebszweig geworden. Dies bestätigte auch Christine Eberle, die trotz der hohen Arbeitsintensität nicht auf das zusätzliche Standbein in der Landschaftspflege und die Einnahmen aus Vertragsnaturschutzflächen verzichten will. Uwe Kießling verwies darauf, dass das Streueprojekt trotz der Beendigung der Förderung weiterhin von den beteiligten Behörden und Verbänden weitergetragen wird. Zudem seien viele wichtige Vernetzungen geschaffen worden, die mit den gewonnenen Erkenntnissen der letzten Jahre eine nachhaltige Weiterentwicklung sichern.
Die Abschlussfeier verdeutlichte nochmals die großen Erfolge des Projekts, dessen überregionale Strahlkraft vor allem aus der intensiven Partnerschaft zwischen Naturschutz, Landschaftspflege und Landwirtschaft hervorging. Allerdings sei auch der besondere persönliche Einsatz des Streue-Koordinators Uwe Kießling und seine gute, freundschaftliche Zusammenarbeit mit den Landwirten stark mit den Errungenschaften des Streueprojekts verknüpft, erinnerte Landrat Klotz. So wurde Kießling abschließend vom Landrat und den Gesprächsteilnehmern verabschiedet.
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