Neubau der Städtischen Sebastian-Lotzer-Realschule Memmingen feierlich eröffnet
„Freude schöner Götterfunken“ klang durch das weite, offene Treppenhaus der Sebastian-Lotzer-Realschule, als der Chor feierlich die Stufen hinabstieg und singend auf die Bühne kam.
„Es ist wahrlich ein Tag zur Freude für die Stadt Memmingen, für das Schulwesen und besonders für die Schülerinnen, Schüler und das Kollegium der Städtischen Realschule“, erklärte Oberbürgermeister Dr. Ivo Holzinger bei der Eröffnungsfeier für das neue Schulhaus in der Schlachthofstraße. „Das Gebäude ist wirklich großartig geworden!“
Begeisterung und viel Lob kamen von den Besuchern des Festakts, die das Haus bei geführten Rundgängen besichtigten. „Das ist die schönste Schule, die ich bisher gesehen habe“, lobte etwa René Schinke, Vorstand der VR-Bank. „Die pinke Farbe der Treppenstufen ist klasse“, urteilten die Schülerinnen Amelie Eisele und Hanna Fensterer (Klasse 6b). „Und auch die grünen Hügel draußen sind super“, erklärte die Fünftklässlerin Julia Trunzer.
„Ich habe in den vergangenen Jahren rund 20 Schulen in Bayern eröffnet, keine war so herausragend wie diese“, erklärte Leitender Ministerialrat Konrad Huber vom Bayerischen Kultusministerium in seinem Grußwort. „Hier kriegt man Lust auf Schule!“ Huber dankte dem Oberbürgermeister für sein Engagement zugunsten der Bildung. „Memmingen ist dank Ihnen, und das ist keine Übertreibung, zu einer der attraktivsten Schulstädte in Bayern geworden“, betonte er. Es sei einzigartig in Bayern, dass eine Stadt zwei Neubauten für Realschulen auf einem Campus realisiert habe und zudem Sachaufwandsträger beider Schule sei.
21,5 Millionen Euro habe der Neubau für die Städtische Realschule gekostet, informierte Oberbürgermeister Dr. Ivo Holzinger. Er dankte für die vier bis fünf Millionen Euro, die als Zuwendung vom Freistaat Bayern übernommen würden.
Von den Schülerinnen und Schülern wurde der Festakt mit zahlreichen bunten Beiträgen von Tänzen über ein Klavierstück des 15-jährigen Julian Heinz bis hin zu Akrobatik fröhlich gestaltet. Durch das Programm führten mit viel Charme die Schulsprecherinnen Lea Steinle und Anja Theurer.
„Sie sehen einen glücklichen Schulleiter“, erklärte Realschuldirektor Harald Rehklau, der die Planung und den Bau in den vergangenen Jahren intensiv begleitet hat. „Nun wird mich niemand mehr fragen: Wann zieht ihr endlich ein?“, bemerkte Rehklau in Bezug auf die Bauverzögerungen, zu denen es vor allem durch Probleme an der Fassadentechnik gekommen war. Er freue sich über das neue, funktional gut durchdachte Schulgebäude, über die hellen, lichtdurchfluteten Flure, über die Aula, das Schulcafé und über die hervorragende technische Ausstattung. „Schade ist nur, dass das Gebäude fast schon zu klein für uns ist“, fügte er an. Bei der Planung und der Bewilligung der Finanzmittel habe man die Entwicklung der Realschule hinsichtlich stetig wachsender Schülerzahlen etwas unterschätzt. Derzeit besuchen rund 600 Schülerinnen und Schüler die Sebastian-Lotzer-Realschule.
Rehklau dankte den Architekten, den Ingenieurbüros, Baufirmen und der Stadtverwaltung für die gute und intensive Zusammenarbeit. „Sie haben viel Arbeit investiert und viele Nerven gelassen.“ Auch dem Lehrerkollegium und den Mitarbeitern der Schule dankte er, die den Umzug parallel zum laufenden Schulbetrieb gemeinsam mit Schülerinnen und Schülern bewerkstelligt haben. „Nun liegt es an uns, dieses Schulgebäude mit Leben zu füllen. Die Voraussetzungen sind jetzt geschaffen.“
Diese Voraussetzungen zu schaffen, bezeichnete Architekt Klemens Herrle als „einmalige Chance“ für einen Planer. Das neue Gebäude korrespondiere mit dem Bau der Staatlichen Realschule, beide bildeten ein Miteinander um einen gemeinsamen Campus.
Architekt Christoph Mauz stellte die Konzeption des neuen Gebäudes vor. Während die Staatliche Realschule klar strukturiert sei in einer vertikalen Gliederung, seien die Geschosse der Städtischen Realschule bewusst nicht deutlich ablesbar. „Es ist entscheidend, den Standpunkt zu verändern. Das gehört zum Lernen dazu. Es ist nichts, wie es scheint“, erklärte Mauz die Gedanken hinter dem Konzept. „Bitte entdecken“ sei ein Grundsatz, der für alle Betrachter und Nutzer der neuen Schule gelte hinsichtlich der vielen neuen Blickwinkel, Perspektiven und farblicher Reflexionen, die das Gebäude biete.
Mauz dankte Schulleiter Harald Rehklau und Architekt Marcus Höll von der Stadtverwaltung für die sehr gute Zusammenarbeit. „Für uns Architekten ist es ein besonderer Moment, die eigene Gedankenwelt physisch real vor sich zu sehen.“ Die Architekten überreichten ein Modell der Schule an den Oberbürgermeister und den Schulleiter, das den Schlüssel barg.
Dekan Ludwig Waldmüller und Pfarrer Ralf Matthes spendeten dem neuen Gebäude und den Menschen, die das Gebäude nutzen werden, den kirchlichen Segen.
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