FC Memmingen im bayrischen Pokal-Halbfinale
Der FC Memmingen steht nach dem FC Schweinfurt und dem TSV 1806 Rosenheim als dritte Mannschaft im bayerischen Pokal-Halbfinale. Beim Regionalliga-Kontrahenten SV Seligenporten gab es einen allerdings teuer erkauften 2:1 (1:0) Viertelfinal-Sieg. Furkan Kircicek wurde schwerer verletzt. Er war nach einer halben Stunde für Marco Schad gekommen, der mit einem dicken Knöchel ebenfalls raus musste. Schon vor dem Anpfiff hatte FCM-Trainer Bernd Kunze eine weitere Hiobsbotschaft zu verkraften. Amar Cekic riss sich im Montagstraining bei einem Zusammenprall Innen- und Außenband im Knie. Die Nachverpflichtung droht ebenfalls lange auszufallen. Die Verletzungsmisere nimmt vor dem nächsten Punktspiel am Freitag (19 Uhr) beim TSV Buchbach schon nahezu tragische Ausmaße an. Die Freude über das Weiterkommen im Pokal wurde durch die weiteren Ausfälle getrübt.
Vor einer Minikulisse von nur 177 Zuschauern waren es zwei völlig unterschiedliche Halbzeiten. Im ersten Durchgang war Seligenporten am Drücker, der Führungstreffer allerdings ein Geschenk. Bei einem verunglückten Rückpass von Sebastian Schmeiser schaltete Mariusz Suszko schnell, legte vor dem Tor quer auf den mitgelaufenen Sven Seitz, der gegen Gruber-Vertreter Fabio Zeche nur noch einschieben musste (25.). Obwohl völlig unzufrieden mit dem Gezeigten blieb Kunze in der Halbzeitpause ruhig, appellierte an den Charakter und die Memminger kamen wie verwandelt aus Kabine. Ein 20-Meter-Schuss von Fabian Lutz wurde von Seligenportens Kevin Wolemann entscheidend abgefälscht. Dem 1:1 gleich nach Wiederbeginn (48.) legte Muriz Salemovic in der ihm eigenen Art nach. Jamey Hayse bereitete vor, Salemovic drehte das Spiel und das Ergebnis (57.). Die Hausherren fanden durch diesen Schock nicht mehr richtig zurück ins Spiel.
Als Kircicek auf dem Weg zum 3:1 war, wurde er von hinten attackiert und stieß auch noch mit SVS-Schlussmann Kolbe zusammen. Einen fälligen Elfmeter gab es nicht. Nach fünfminütiger Unterbrechung musste der Memminger Angreifer mit der Trage vom Platz gebracht werden. In der Schlussphase hatte Seligenporten zwar noch zwei Ausgleichsmöglichkeiten, aber der knappe Vorsprung wurde mit Einsatz und Moral über die Zeit gebracht. „Wir freuen uns über den Einzug ins Halbfinale, aber die Freude ist natürlich durch die Verletzung von Furkan Kircicek getrübt. Dass wir hinten raus wieder stark waren und die Partie gedreht haben, stimmt uns natürlich zuversichtlich für die kommenden Aufgaben", kommentierte der FCM-Vorsitzende Armin Buchmann den Pokalfight der beiden abstiegsgefährdeten Regionalligisten.
Das letzte Viertelfinale wird erst am 9. Dezember zwischen der SpVgg Oberfranken Bayreuth und dem TSV 1860 München ausgetragen. Die Auslosung der Halbfinal-Paarungen findet trotzdem bereits am 31. Oktober in der Halbzeitpause der Fernseh-Liveübertragung des vorhergehenden Regionalliga-Punktspiels der Münchner Löwen gegen die Bayreuther statt.
SV Seligenporten: Kolbe - Woleman, Wöllner (75. Meleleo), Olschewski, Seitz, Schärtel, Herzel, Kobrowski (75. Katidis), Neuerer, Suszko (87. Hamm), Dittrich.
FC Memmingen: Zeche - Boyer, Schmeiser, Anzenhofer, Lutz - Schad (31. Kircicek/67. Wohnlich), Buchmann, Rietzler - Krogler, Salemovic, Hayse (89. Heilig).
Tore: 1:0 (15.) Seitz, 1:1 (48.) Lutz, 1:2 (57.) Salemovic. - Schiedsrichter: Pflaum (Dörfleins). - Gelbe Karten: Olschewski / Krogler, Kircicek. - Zuschauer: 177. (ass).
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