Jungwaldpflege in Kempten
Jeder Waldbesitzer sollte weit in die Zukunft denken. Für die Flächen des Staatswaldes gibt es „Bestockungsziele“, wie der Fachmann die Zusammensetzung des zukünftigen Waldes nennt. Damit wird festgelegt, aus welchen Baumarten der Wald von morgen bestehen soll. Bei Naturverjüngung wird versucht, dieses Ziel auch durch eine Pflege des Jungwaldes zu erreichen. So wollen die Förster einen stabilen, gemischten Mischwald erhalten, der gewappnet ist für die Anforderungen, die die Zukunft bringen wird.
„In der Vergangenheit war man da öfters einseitig unterwegs und setzte nur auf eine Baumart, zum Beispiel die Fichte oder die Buche. Heute wollen wir nicht eine, sondern mindestens vier Baumarten im Waldbestand haben“, weiß Sonthofens Staatsforsten-Chef Jann Oetting zu berichten. „Am Besten hat´s die Forstpartie – der Wald der wächst auch ohne sie“, so Oetting weiter. Aber eben nicht unbedingt so, wie es für die Menschen in einer dichtbesiedelten Gegend wie das Allgäu gut ist. „Beispielsweise im Schutzwald wollen wir ganz bewusst die Mischung aus Nadel- und Laubhölzern schaffen, damit es im Winter einen ungleichmäßigen Schneedeckenaufbau gibt, der Lawinen besser verhindert und der im Sommer mehr Wasser speichert.“
Kaum ein Waldbesitzer würde sich regelmäßig um seinen Wald kümmern, ohne die Aussicht, dass er, seine Kinder oder Enkel jemals einen Nutzen erzielen könnten. Weil er so weit in die Zukunft denken muss, ist er gut beraten, das Risiko, das die Auswahl der Baumarten mit sich bringt und das sich durch den anbahnenden Klimawandel noch verstärkt, auf verschiedene Baumarten zu streuen. „Es ist wie beim Aktienhandel: Wer auf eine Aktie setzt, investiert sein Geld mit einem deutlich höheren Risiko, als wenn er auf mehrere setzt“, vergleicht Forstbetriebsleiter Oetting.
Revierleiter Winfried Fischer, der für den südlichen Teil des Kürnacher Staatswalds zuständig ist, erklärt dabei seine Aufgabe: „Förster und Waldarbeiter entscheiden bei einer Höhe von drei bis zehn Metern, welche Baumarten auf einer Fläche wachsen sollen. Habe ich mich für eine Mischung aus mindestens drei, besser vier Baumarten entschieden, werden einzelne Individuen gefördert, indem ihnen ausrechend Platz zum Wachsen geschaffen wird. Im Schnitt wähle ich ca. 150 Bäume pro Hektar aus, die so gefördert werden.“
Dies geschieht am Forstbetrieb Sonthofen jedes Jahr auf ca. 125 ha. „So stellen wir sicher, dass im Staatswald ein stabiler, gut strukturierter Mischwald unter Berücksichtigung ökologischer Gesichtspunkte heranwächst, der hoffentlich auch gut für den Klimawandel gerüstet sein wird“, so nochmal Revierleiter Winfried Fischer.(pm)


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