David - Der getötete Gotteskrieger aus Kempten

Nach dem Tod eines 19-jährigen Kempteners in Syrien kommen immer mehr Details ans Licht. Mit 16 Jahren war David G. zum Islam konvertiert. Wenig später wurde die Polizei auf ihn aufmerksam. Im Internet soll der junge Kemptener zum Mord aufgerufen haben.

In seinem Facebook-Profil (inzwischen gelöscht) berichtete er anschließend von einer Hausdurchsuchung durch die Polizei. Dabei wurden der Laptop, Bücher, USB-Sticks, Flyer, seine X-Box und sein Handy beschlagnahmt, wie der entrüstete Jugendliche schrieb. Seine Einrichtung sei zerstört und das Zimmer verwüstet worden. Der Durchsuchungsbefehl der Beamten soll auf „Öffentliche Aufforderung zu Staftaten“ gelautet haben. Stundenlang sei er anschließend auf der Wache befragt worden. Das alles liegt inzwischen zwei Jahre zurück.

Die Familie des Getöteten soll nach Medienberichten bis zuletzt versucht haben, die Ausreise von David zu verhindern. Sogar die Polizei soll eingeschaltet worden sein. Ein „Manfred“ kommentiert einen Artikel im Internet mit den Worten: "ich weiß noch wie er zum boxtraining gegangen ist um abzunehmen und unbedingt kämpfe machen wollte und jetzt ist er tot... echt heftig". David sei ein durchaus talentierter Boxer gewesen, heißt es von Seiten eines Traines, bei einem Kemptener Sportverein. Doch er sei nach seiner Konvertierung zu ihm gekommen und habe ihm mitgeteilt, dass er das Boxen aufgeben werde. Er wolle keine Menschen verletzten. Ein krasser Widerspruch zum hasserfüllten Kampf in Syrien, dem der 19-jährige jetzt zum Opfer gefallen ist.

Die Allgäuer Polizei kann sich zu dem Fall nicht äußern, sie ist nicht involviert. Das Bundesinnenministerium verweist auf Ermittlungen der Staatsanwaltschaft. Diese habe Ermittlungen eingeleitet, da ein Deutscher im Ausland getötet worden sei. Eine Stellungnahme ist nicht zu erwarten.