Bernhard Pohl mit offenem Brief an Horst Seehofer
Der Allgäuer Landtagsabgeordnete Bernhard Pohl (Freie Wähler) hat sich mit einem offenen Brief an Bundesminister Horst Seehofer gewandt. Ihm geht es dabei um die Rettung des Eishockeysportes in den Oberligen.
Lest den kompletten Brief im Wortlaut hier:
Sehr geehrter Herr Bundesminister,
lieber Herr Seehofer,
zunächst darf ich mich bei Ihnen ganz herzlich bedanken, dass Sie sich der Belange des Teamsports so tatkräftig annehmen und gemeinsam mit dem Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestages ein 200 Millionen Euro- Hilfspaket auf den Weg gebracht haben. Gerade aus bayerischer Sicht darf ich feststellen, dass Sie damit den betroffenen Sportarten und aus meiner Sicht vor allem dem Eishockeysport eine echte Perspektive eröffnet haben. Andernfalls wären in Folge der Corona-Pandemie ein Schaden entstanden, der nicht hätte wiedergutgemacht werden können. Für viele Clubs hätte das vermutlich existenzbedrohende Konsequenzen gehabt.
Ich möchte Sie heute darum bitten, das Programm zumindest für den Eishockeysport auf die 3. Liega - Oberliga Nord und Süd - auszuweiten. Die Oberligen im Eishockey arbeiten trotz gewisser struktureller Unterschiede im Wesentlichen auf halbprofessioneller Basis. Die Existenz der Clubs ist ohne nachhaltige Zuschauereinnahmen undenkbar. Eine Fernsehvermarktung findet nicht statt. Eine Verschiebung der Saison um mehrere Monate ist gerade im Eishockey nicht möglich, da spätestens im April die Hallenbetreiber, zumeist Kommunen, das Eis in den Stadien abtauen. Die Abwicklung einer Saison innerhalb von drei Monaten ist auch unmöglich, weil in dieser Liga jedenfalls ein guter Teil der Akteure einem Beruf nachgehen muss und daher keine Möglichkeit hat, zusätzlich zu den beiden Spielen am Wochenende, noch unter der Woche Wettkampfsport zu betreiben.
Umgekehrt ist auch eine nachhaltige Kostenreduzierung nicht möglich. Anders als bei den anderen Sportarten müssen schon für die Ausrüstung mittlere fünfstellige Beträge aufgewendet werden, auch das Hygienekonzept ist in einer Eishalle weit aufwendiger als bei einem Freiluftsport.
Ich habe mich zu diesem Thema mit Herrn Staatsminister Joachim Herrmann und seinem Amtschef Karl-Michael Scheufele ausgetauscht. Der Minister teilt meine Meinung und wird sich in gleicher Angelegenheit noch an Sie wenden, wenn er dies nicht bereits getan hat.
Ein weiteres Anliegen betrifft die Frage der Zulassung von Zuschauern. Mir ist sehr wohl bewusst, dass die Entscheidungsfindung in ganz besonderem Maße schwierig ist, da das Infektionsgeschehen in den nächsten Monaten nicht exakt vorhersehbar ist. Andererseits brauchen die Vereine und Kapitalgesellschaften, die am Ligenspielbetrieb teilnehmen, nun dringend Planungssicherheit. Das betrifft nicht nur den Fußballsport, der aufgrund seiner besonderen Medienpräsenz natürlich die höchste Aufmerksamkeit auf sich zieht, sondern auch die Teamsportarten und unter diesen, im besonderen Maße, der Eishockeysport, weil er die Meisterschaftsspiele eben nicht beliebig nach hinten verlegen kann, sondern aufgrund eines bereits beschlossenen verspäteten Saisonstarts nun unter besonderen Zeitdruck steht.
Vor diesem Hintergrund bitte ich Sie, sehr geehrter Herr Minister, eine gemeinsame und einheitliche Handhabung bundesweit zu koordinieren und hierzu mit den Bundesländern eine verbindliche, deutschlandweit einheitlich gültige Regelung zu vereinbaren.
Nicht nur die Herausforderung des Infektionsschutzes, die örtlich unterschiedlich sein können, sondern insbesondere auch die Wettbewerbsgleichheit machen eine für alle Clubs gleichermaßen und unterschiedslos geltende Handhabung notwendig.
Betrachtet man rein den Infektionsschutz, so hätte eine auf die örtlichen Verhältnisse zugeschnittene individuelle Lösung durchaus ihren Charme. Dies würde im Sport zu gravierenden Wettbewerbsverzerrungen führen. Das ist sicher auch nicht im Interesse der Beteiligten.
Ich halte es für einen guten Weg, dass nun eine Arbeitsgruppe Vorschläge erarbeiten soll. Ich bitte Sie dennoch, hier das Heft in die Hand zu nehmen. Wenn nämlich erst bis Ende Oktober belastbare Ergebnisse vorliegen, wird es für die weiteren Planungen durchaus problematisch. Bis dann verbindliche Regelungen in Kraft treten, wird das Jahresende nicht mehr weit sein. Von daher wäre es im Interesse des Mannschaftssports fundamental wichtig, wenn sich die Länder unter Vermittlung des Bundesinnenministeriums hier zu einer schnellen und einheitlichen Regelung im Sinne des Sports durchringen könnten.
Mit freundlichen Grüßen
Bernhard Pohl
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