"Sie haben das Herz am rechten Fleck!"
„Es ist etwas ganz Besonderes und schon gar keine Selbstverständlichkeit, wenn Menschen ihr eigenes Blut hergeben, um anderen zu helfen“, erklärte der Vorsitzende des Kreisverbandes des Bayerischen Roten Kreuzes (BRK) Lindau, Franz-Peter Seidl, bei der traditionellen Jahresfeier zu Ehren der Blutspender in der Weißensberger Festhalle. Blutspender würden nicht nur gesellschaftliches Engagement übernehmen, sondern auch ihre „Solidarität mit kranken und verletzten Mitmenschen“ zum Ausdruck bringen. Und weil es bis heute der Wissenschaft noch nicht gelungen sei, Blut künstlich herzustellen, „ist es ganz wichtig, das Sie am Ball, oder besser gesagt, an der Kanüle bleiben“, appellierte Seidl an die anwesenden Blutspender.
In diesem Jahr wurden insgesamt 85 Bürgerinnen und Bürger für eine hohe und runde Zahl an Blutspenden ausgezeichnet. 30 hatten bisher 50-mal Blut gespendet, weitere 20 brachten es auf 75-mal, 16 auf 100-mal und fünf weitere sogar auf 125-maliges Blutspenden. Die Geehrten erhielten zum Dank die Ehrennadel und eine Ehrenurkunde (unterzeichnet von BRK-Präsident Theo Zellner) sowie ein kleines Geschenk. Weitere 14 Spender, die es auf 60 Blutspenden gebracht haben, wurden traditionell vom Landkreis geehrt. Sie bekamen eine Urkunde, das Landkreisbuch und ebenfalls ein kleines Geschenk als Anerkennung.
Margret Mader, die Landrat Elmar Stegmann vertrat und gemeinsam mit Seidl die Ehrungen vornahm, dankte den Blutspendern mit den Worten „Sie haben ein großes Herz für andere – Sie haben das Herz am rechten Fleck!“ und ergänzte: „Sie helfen mit, das Leben bzw. Überleben zu garantieren, daher ist Ihr Blut überlebenswichtig!“ Schließlich entspreche dies auch genau dem Slogan „Schenke Leben, spende Blut!“, so Mader.
Wie sehr manchmal Anspruch und Wirklichkeit auseinanderklaffen, werde auch beim Blutspenden deutlich, sagte Seidl. Er zitierte in diesem Zusammenhang aus einer Umfrage, wonach 94 Prozent der Deutschen das Blutspenden „für wichtig erachten“. 60 Prozent wären auch bereit, zum Blutspenden zu gehen. „Allerdings sind es nur 3,5 Prozent, die dann tatsächlich auch Blut spenden“, so der BRK-Kreisvorsitzende.
Im vergangenen Jahr konnten im Landkreis Lindau, wie Seidl weiter berichtete, 1979 Liter Blut bzw. 3958 Blutkonserven gewonnen werden – das sind 380 Konserven weniger als im Jahr davor. Zu den 54 Blutspende-Terminen, die vom BRK-Kreisverband Lindau durchgeführt wurden, sind den Angaben zufolge insgesamt 2033 Spender gekommen – 202 weniger als im Jahr 2014.
Geringere Spendebereitschaft
In der Hauptverwaltung des BRK-Blutspendedienstes (München) erklärt man sich den Rückgang so: „Im Kreisverband Lindau war das Terminangebot in 2014 und 2015 relativ konstant, die Spendebereitschaft war jedoch wesentlich geringer.“ Ebenfalls zurückgegangen sei die Quote bei den Erstspendern, nämlich um einen Prozentpunkt auf 7,83 Prozent.
Einen besonderen Dank richtete BRK-Kreisvorsitzender Seidl abschließend noch an die vielen ehrenamtlichen Helfer, die bei der Anmeldung und Registrierung der Blutspender, der Betreuung während und nach der Spende sowie als Ansprechpartner zur Verfügung stehen. Seidl: „Sie leisten einen ganz wichtigen Beitrag, indem Sie für einen reibungslosen Ablauf sorgen!“
Geehrt für besondere Verdienste wurde in diesem Zusammenhang auch die langjährige BRK-Mitarbeiterin Evelin Willim, die in der Kreisgeschäftsstelle (Rotkreuzhaus Lindau) „seit über 20 Jahren die Blutspendetermine, Ehrungen, Büroarbeit und vieles mehr organisiert“. Dafür wurde sie bei der Jahresfeier von der Lindauer BRK-Kreisbereitschaftsleiterin Maria Weigl mit der „Ehrenplakette des BRK in Silber“ ausgezeichnet.
125-mal Blut gespendet haben
- Annelies Giergsdies, Wasserburg
- Wilfried Schröpfer, Lindenberg
- Luis Sinz, Weiler-Simmerberg
- Stefan Sohler, Wertach
- Helmut Trautmann, Oberreute
100-mal Blut gespendet haben
- Norbert Echtler, Nonnenhorn
- Herbert Fessler, Scheidegg
- Helmut Grath, Stiefenhofen
- Norbert Häring, Scheidegg
- Christoph Heim, Grünenbach
- Norbert Karg, Isny
- Max Kirschenhofer, Lindenberg
- Mathilde Messmer, Bodolz
- Manfred Müller, Lindau
- Alexander Rist, Maierhöfen
- David Schäfler, Weißensberg
- Ute Schinke, Lindenberg
- Thomas Schneider, Scheidegg
- Hans Peter Seywald, Röthenbach
- Werner Wölfel, Sigmarszell
- Ulrich Wolters, Scheidegg
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