Schleuser in Lindau vorläufig festgenommen
Am späten Sonntagabend haben bayerische Grenzpolizisten einen mutmaßlichen Schleuser auf einem Supermarktparkplatz in Lindau vorläufig festgenommen. Kurze Zeit später griffen die Schleierfahnder an der gleichen Örtlichkeit zwei türkische Familien und Lindauer Bundespolizisten einen mutmaßlichen Abholer auf. Insgesamt waren es 15 Personen.
Lindauer Grenzpolizisten stellten einen verdächtigen Wagen mit schweizerischer Zulassung auf dem Parkplatz eines Lebensmittelgeschäfts fest. Bei der Kontrolle der Insassen konnte der türkische Beifahrer keinerlei Papiere vorweisen. Auch der schweizerische Aufenthaltstitel des afghanischen Fahrers war abgelaufen. Aufgrund des Verdachtes des unerlaubten Aufenthaltes nahmen die Schleierfahnder die Männer vorläufig fest.
Der türkische Mitfahrer gab an, dass er und seine gesamte Familie nach Deutschland geschleust worden seien und sie nun auf dem Supermarktparkplatz auf ihn warteten. Bei der genaueren Überprüfung entdeckten die Grenzpolizisten die 34-jährige Ehefrau mit drei Kindern im Alter von sieben bis zehn Jahren und ein Kleinkind sowie eine 28-jährige türkische Frau mit fünf Kindern zwischen vier und dreizehn Jahren und einem Kleinkind. Alle Personen besaßen lediglich türkische Identitätskarten, jedoch keine Aufenthaltstitel für Deutschland.
Die Bundespolizei Lindau übernahm zuständigkeitshalber die weitere Bearbeitung. Die Beamten konnten noch einen Cousin des Familienvaters identifizieren und ebenso im Umfeld antreffen. Der in Deutschland wohnhafte 38-Jährige war mit der Abholung der mutmaßlich Geschleusten beauftragt worden.
Nach den polizeilichen und strafprozessualen Maßnahmen leiteten die Bundespolizisten die beiden Familien an die zuständige Aufnahmeeinrichtung weiter. Die drei Erwachsenen sind wegen unerlaubter Einreise und unerlaubten Aufenthalts angezeigt worden.
Der Cousin, den die Beamten wegen Verdachts der Beihilfe zum unerlaubten Aufenthalt anzeigten, konnte entlassen werden.
Gegen den afghanischen Fahrer ermittelt die Bundespolizei nun wegen Einschleusens von Ausländern. Die Beamten schoben den mutmaßlichen Schleuser nach Zahlung einer Sicherheitsleistung in die Schweiz zurück.
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