Dr. Gerhard Ecker tritt für Parkraumkonzept in Lindau ein
Oberbürgermeister Dr. Gerhard Ecker tritt für ein Parkraumkonzept für Lindau ein. Die Verwaltung wird einen entsprechenden Antrag in die öffentliche Finanzausschusssitzung am Dienstag, 5. Juli, einbringen. Die Sitzung beginnt nach einer kurzen Stadtratssitzung, die um ungefähr 17.30 Uhr anfängt.
„Im Rahmen des Klimafreundlichen Lindauer Mobilitätskonzepts hat sich bestätigt, dass vor allem der ruhende Verkehr ein großes Problem darstellt“, so Dr. Ecker. Vor allem in der touristischen Hochsaison kämpft Lindau mit einem erhöhten Verkehrsaufkommen und dem damit einhergehenden Parksuchverkehr.
Durch die geplanten Veränderungen auf der Hinteren Insel mit dem Wegfall des öffentlichen Seeparkplatzes P5 und der angedachten Reduzierung der öffentlichen Stellplätze auf diversen Altstadtplätzen werden mittelfristig neue Parkplatzangebote notwendig. Spätestens bis zur Gartenschau 2021 müssen Ersatzangebote für Bürger und Gäste geschaffen worden sein.
Dabei hat die Verwaltung insbesondere den anstehenden Ausbau inselnaher Parkplätze durch ein Parkhaus oder Parkdeck am Karl-Bever-Platz im Blick, dessen Planung baldmöglichst beginnen sollte. Die dortigen Kapazitäten sind aus Immissionsschutz- und Verkehrsgründen aber von vornherein beschränkt, so dass weitere Ersatzlösungen für künftig voraussichtlich wegfallende Parkplätze geprüft werden müssen.
„Die Zusammenhänge sind aber sehr kompliziert“, so Dr. Ecker. Gleichzeitig sind die Investitionen sehr hoch, so dass es notwendig ist, Entscheidungen auf einer genauen Datenbasis zu treffen. „Mit einer selbstgestrickten Lösung kommen wir da sicher nicht weiter“, findet er klare Worte.
Deshalb sei es wichtig, zu analysieren, wo und wie viele Parkplätze vorgesehen werden müssen. In die Untersuchung sollen alle Möglichkeiten einbezogen werden: zum Beispiel Karl-Bever-Platz, Bahnhof Reutin und Insel, auf der auch die Möglichkeit von Anwohnerparkzonen und Quartiersgaragen in Erwägung gezogen werden.
Aber auch Stellplätze am Stadtrand zieht die Verwaltung in Betracht. „Wir müssen den Verkehr so steuern, dass die Verkehrsqualität für alle Verkehrsteilnehmer zunimmt“, so Dr. Ecker. Er will die Erreichbarkeit der Insel für die Kunden und Gäste der dort ansässigen Betriebe, aber auch für die Patienten der Ärzte sicherstellen. Dazu gehöre auch, dass auf den Parkplätzen auf der Insel nicht Autos über eine längere Zeit abgestellt werden. „Jedes Auto, das nicht auf die Insel fährt, schafft Platz für ein anderes. Neben den Anwohnern sollen dort vor allem Kunden und Gäste stehen.“
Allerdings drängt die Zeit. Denn bereits mit dem Bau der Unterführung am Langenweg wird sich die Parkplatzsituation verändern. Die Reisebusse werden auf dem ehemaligen Grundstück einer Autovermietung an der Bregenzer Straße Platz finden. Die Flächen hat die Stadt bereits angemietet. „Zudem werden weitere Parkplätze am Karl-Bever-Platz zeitweise wegfallen, da dort Teile der Baustelleneinrichtung stehen werden.“
Zusätzlich zu den bereits erhobenen Verkehrsdaten außerhalb der Ferienzeit, müssen hierzu ergänzende Daten gerade während der touristischen Hochsaison erhoben werden. Ziel dieser Erhebungen ist es, verschiedene Fahrzeugklassen nach Anzahl, Ankunftszeit und Parkdauer zu erfassen und den Anteil an touristischen Tagesgästen, touristischen Übernachtungsgästen, nicht touristischen Kunden und Besuchern der Insel, sowie Bewohnern der Insel zu klären.
Nur anhand dieser Daten lässt sich der notwendige Bedarf berechnen. Dabei muss berücksichtigt werden, dass derzeit durch den Bau des Inselhallenparkhauses möglicherweise weniger Menschen die Insel anfahren als dies bisher der Fall war. In diesem Zuge können auch mögliche Park & Ride-Standorte ermittelt werden.
„Es wäre geradezu leichtfertig, ohne schlüssiges Konzept in das nächste Jahrzehnt zu gehen“, sagt Dr. Ecker. Aus seiner Sicht ist ein klares und durchdachtes Konzept für den ruhenden Verkehr für einen Großteil der Lindauer Bürger, Einzelhändler, Handwerker, Dienstleister, Verbände und Verkehrsteilnehmern von großer Bedeutung.
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