Verstärkte Lawinengefahr in den Allgäuer Alpen
Viel Neuschnee und kräftiger Wind bildeten oberhalb der Waldgrenze neue, vom einzelnen Skifahrer auslösbare Triebschneeansammlungen. Sie sind oft überschneit und schwer zu erkennen. Daneben ist die Gefahr der Selbstauslösung von Lockerschnee- und Schneebrettlawinen in allen Höhenlagen durch die Neuschneemengen und ansteigenden Temperaturen zu beachten.
Beurteilung der Lawinengefahr:
Es besteht in den Allgäuer Alpen eine große Lawinengefahr, im übrigen bayerischen Alpenraum ist die Lawinengefahr als erheblich einzustufen.
Aufgrund des Neuschneezuwachses und der ansteigenden Temperaturen ist aus allen Hangrichtungen mit der Selbstauslösung vieler mittlerer, vereinzelt auch großer Lockerschnee- und Schneebrettlawinen zu rechnen. Bis in mittlere Lagen kann die Schneedecke auf glattem Untergrund auch bis zum Boden abgleiten. Exponierte Verkehrs- und Wanderwege können gefährdet sein.
Daneben gibt es vorwiegend oberhalb der Waldgrenze umfangreiche, frische Triebschneeansammlungen, die von lockerem Neuschnee überdeckt und schwer zu erkennen sind. Die Gefahrenstellen liegen im kammnahen Steilgelände der Hangrichtung Nordwest über Nord bis Südwest sowie in frisch eingewehten Rinnen und Mulden und hinter Hangkanten aller Hangrichtungen. Hier ist bereits bei geringer Zusatzbelastung, z.B. durch einen einzelnen Skifahrer, eine Auslösung von Schneebrettlawinen möglich.
Schneedecke:
Der bayerische Alpenraum erhielt seit gestern einen Neuschneezuwachs von 30 bis 50cm, in den Hochlagen des Allgäus bis zu 70cm. Kräftiger Wind aus West bis Nord verfrachtete den kalten, lockeren Schnee umfangreich. Die störanfälligen Triebschneeansammlungen sind überschneit und schwer zu erkennen. Oberhalb der Waldgrenze ist auch nordseitig älterer, störanfälliger Triebschnee überschneit, der wenig Bindung zum Altschnee hat. Die Schneedecke ist insgesamt stark vom Wind geprägt. Mit ansteigenden Temperaturen setzt sich das Neuschneepaket zunehmend, in steilen Hangpartien kommt Bewegung in die Schneedecke, die Gefahr von Lawinenabgängen steigt vor allem in tiefen und mittleren Lagen.
Hinweise und Tendenz:
Heute klingt der Schneefall in den Bergen nach Osten hin ab. Die Temperaturen steigen tagsüber in 2000m auf -8 Grad an. Mit der angekündigten Erwärmung wird in den nächsten Tagen die Lawinensituation angespannt bleiben. Unternehmungen im Gebirge, vor allem auch Hüttenan- und abstiege erfordern zur Zeit große Vorsicht und überlegte Routenwahl.
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