Regionalliga Bayern bricht nicht ab
Die wegen der Corona-Pandemie unterbrochene Saison in der Fußball-Regionalliga Bayern wird fortgesetzt und nicht abgebrochen. Das ist das Ergebnis einer Abstimmung der Vereine am Mittwochabend in einer Videokonferenz mit dem Bayerischen Fußballverband (BFV), der auf dieser Grundlage am Donnerstag final entscheiden wird. Der FC Memmingen war unter den neun Vertretern, die für eine Fortsetzung gestimmt haben, nur vier votierten dagegen und fünf Clubvertreter enthielten sich der Stimme.
Nachdem zuletzt Meldungen kursierten, dass die bayerischen Regionalligisten intern mit großer Mehrheit für einen Abbruch gestimmt hätten, stellt sich das Bild nun deutlich anders dar. Hintergrund dürfte das aufgestellte Szenario sein, dass beim frühestens möglichen Beginn einer neuen Runde ab 1. September eine Mammutspielzeit gedroht hätte. Weil es keine Absteiger der aktuellen Spielzeit gegeben und alle möglichen Bayernliga-Aspiranten hätten aufgenommen werden müssen, sah das Planspiel bis zu 22 Mannschaften mit der entsprechenden Anzahl von über 40 Spieltagen bis Mai 2021 vor. Das hätte bedeutet: Durchspielen bis Weihnachten, Weitermachen Ende Januar und dennoch etliche Wochentagspiele und Verzicht auf den BFV-Pokal. Das wäre für die Vereine logistisch, wirtschaftlich und vermutlich auch personell kaum zu stemmen gewesen.
„Bei allen kontroversen Diskussionen der vergangenen Tage und Wochen haben die Regionalligisten jetzt nach einer sehr sachlichen und konstruktiven Aufarbeitung eine Entscheidung getroffen. Auch diejenigen Klubvertreter, die für einen Abbruch gestimmt haben, akzeptieren das Ergebnis in dieser Form und tragen es mit“, betonen die beiden Liga-Sprecher Robin Helmschrott (FC Augsburg II) und Markus Clemens (SV Schalding-Heining) und sehen dadurch die Geschlossenheit demonstriert.
FCM-Präsident Armin Buchmann war die ganze Zeit eiserner Verfechter für eine Saisonfortsetzung geblieben, musste als Unterstützer der Verbandsmeinung auch einigen Gegenwind einstecken: „Nur diese Lösung bietet die Chance, wieder in einem halbwegs vernünftigen Rahmen zu spielen, selbst wenn es am 1. September noch nicht losgehen kann“.
Für die Fortsetzung haben neben Memmingen der TSV Aubstadt, TSV Buchbach, VfB Eichstätt, VfR Garching, SV Heimstetten, 1. FC Nürnberg II, TSV Rain und der TSV 1860 Rosenheim gestimmt. Dies ist beachtlich, denn darunter sind einige Mannschaften im Abstiegsgefahr, die bei einem Abbruch den Klassenerhalt am grünen Tisch geschafft hätten. Für eine Beendigung waren Viktoria Aschaffenburg, die SpVgg Bayreuth, der SV Wacker Burghausen und der FV Illertissen. Enthalten haben sich der FC Augsburg II, die SpVgg Greuther Fürth II, Türkgücü München, der SV Schalding-Heining und der FC Schweinfurt 05. Im Falle von Türkgücü ist die Enthaltung verständlich, denn der Tabellenerste wird die Regionalliga Bayern trotz des Weitermachens mutmaßlich in Richtung 3. Liga verlassen. Es steht nämlich der Beschluss, dass zum Zeitpunkt der Meldefrist für einen Aufsteiger der BFV den aktuellen Tabellenersten nach oben schicken wird.
In der Restsaison der verbliebenen Regionalligisten wird es vermutlich nicht nur um die Abstiegsfrage gehen. Es gibt verschiedene Gedanken, wie der Modus attraktiv gestaltet werden kann. Ein Liga-Pokal oder gar Play-Offs (weil ja auch im Sommer 2021 ein bayerischer Vertreter zumindest in die Aufstiegsspiele zur 3. Liga geschickt werden soll) gehören offenbar zu den Denkmodellen. Darüber wird aber erst in den nächsten Schritten entschieden.
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