Energiewende vor Problemen
Mehr als zwei Jahre nach der Reaktorkatastrophe im japanischen Fukushima ist die Energiewende im Allgäu ein ganzes Stück voran gekommen. Immer mehr wurde in regenerative Energien investiert, um so neue Biogasanlagen, Photovoltaikanlagen oder auch Windräder zu verwirklichen. Doch inzwischen gibt es zwei entscheidende Schwierigkeiten bei der Umsetzung an neuen Standorten. Der stellvertretende oberallgäuer Landrat Anton Klotz ist sauer.
Im Interview bei Radio AllgäuHIT sagte er: "Entgegen unserer Erwartungen stellt es sich wesentlich schwieriger dar, die regenerativen Energien voranzubringen. Dies gilt insbesondere jetzt für die Windenergie, wo neue Hürden wohl aufgebaut werden, hinsichtlich der Abstandsflächen, die meiner Meinung nach nicht hinnehmbar sind. Und: Immer mehr Menschen akzeptieren den Aufbau regenerativer Energien schlichtweg nicht mehr." Heißt: Energiewende ja, aber nicht vor meiner eigenen Haustüre. Doch so kommen wir auf Dauer nicht voran, so Klotz weiter.
Ein gutes Beispiel, wie es gehen kann, sind die Windräder im nördlichen Landkreis Oberallgäu. Hier gab es in der Umsetzungsphase auch viele kontroverse Meinungen. Heute stört sich kaum einer an den Anlagen zur Erzeugung von Windenergie.
Anton Klotz, stv. Landrat im Oberallgäu (CSU): "Es gab im ganzen Allgäu Kritik wegen der Windräder. Inzwischen ist insbesondere im nördlichen Oberallgäu akzeptiert, dass wir einfach etwas tun müssen, damit regenerative Energie entsteht. Im südlichen Allgäu habe ich Verständnis, wenn Ablehnung besteht, da unsere Landschaft viel Wert ist und wir dort vom Tourismus und der Fremdenverkehrswirtschaft leben".
Bei der Verwirklichung einer Zukunft mit regenerativen Energien, steht das Allgäu bereits sehr gut da. Vielleicht hat die Region sogar eine Vorreiter- und Vorzeigerolle:
Michael Lucke, Geschäftsführer des Allgäuer Überlandwerks in Kempten: "Mit über 32 Prozent fürs Allgäu gehen wir absolut in die richtige Richtung aber gerade Projekte im Bereich der Windkraft sind ins Stocken gekommen. Ich denke, man muss einen langen Atem haben, dann schaffen wir auch die gesteckten Ziele. Ob es dann insgesamt die 70 Prozent sind, die wir uns in einem Kreistagsbeschluss selbst gesetzt haben, da mache ich ein kleines Fragezeichen dahinter, 50 Prozent halte ich für erreichbar.
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