Allgäuer Arbeitgeber leiden unter Azubi-Mangel
Zumindest ein Teil der knapp 23.000 Auszubildenden in bayerisch-schwäbischen IHK-Berufen konnte in dieser Woche schrittweise zur Normalität zurückkehren: Für die jungen Leute, die in diesem Sommer vor dem Berufsabschluss stehen, hat die Berufsschule begonnen. Trotzdem ist die Lage am Ausbildungsmarkt wegen des Coronavirus nach wie vor angespannt, sagt Wolfgang Haschner, Leiter des Fachbereichs Ausbildung bei der IHK Schwaben. Auch die Perspektiven sind wenig erfreulich. Er appelliert, trotz Krise den Blick nach vorne zu richten: „Der Wirtschaftsstandort Bayerisch-Schwaben braucht auch künftig gut ausgebildete Fachkräfte.“
Bedarf an Fachkräften ist nach wie vor da
Aufgrund der konjunkturellen Lage hatte sich schon zu Jahresbeginn ein leichter Rückgang bei der Zahl der Ausbildungsverhältnisse für September angedeutet. „Mit der Corona-Pandemie ist der Abschluss neuer Verträge nochmals gesunken“, berichtet IHK-Ausbildungsexperte Haschner. Viele Unternehmen plagen wirtschaftliche Sorgen, wegen Kurzarbeit liegen Bewerbungen auf Eis. Haschner bleibt trotzdem zuversichtlich: „Auch wenn in den Unternehmen aktuell andere Themen im Vordergrund stehen, weiß man um den mittelfristigen Bedarf an Fachkräften. Ich gehe fest davon aus, dass die Unternehmen noch viele Auszubildende einstellen werden.“
Suche nach geeigneten Bewerbern in Corona-Zeiten
Die Lehrstellenbörse der IHK, in der Unternehmen aus Bayerisch-Schwaben ihre Ausbildungsangebote bewerben können, weist derzeit mehr als 1000 unbesetzte Ausbildungsstellen auf. Doch wie können Unternehmen in der derzeitigen Situation Auszubildende finden? Die großen Berufsbildungsmessen in Bayerisch-Schwaben fanden wegen des Coronavirus nicht statt. Auch Info- und Recruitingaktionen an den Schulen sind aktuell nicht möglich. „Wir bieten den Unternehmen auf andere Weise unsere Unterstützung an“, sagt Haschner. So lässt die IHK Schwaben derzeit eine digitale Lösung über die nicht stattgefundene Berufsbildungsmesse „fitforJOB!“ erstellen, bei der sich die Aussteller virtuell präsentieren können. Außerdem wurde die Lehrstellenbörse unter www.ihk-lehrstellenboerse.de um eine Funktion erweitert: Ab sofort können Absolventen selbst Gesuche aufgeben. „Auch wenn die wirtschaftliche Lage nicht rosig aussieht, sollten jungen Menschen die Chance ergreifen und sich bewerben“, sagt Haschner.
Schwierige Situation für aktuelle Auszubildende
Unterdessen setzt man bei der IHK Schwaben alles daran, die derzeitigen Auszubildenden und ihre Arbeitgeber in der Corona-Krise zu unterstützen. „Die Situation ist für alle Beteiligten schwierig“, sagt Haschner. Alle Zwischen- und Abschlussprüfungen mussten bis Ende Mai abgesagt werden, erst ab Mitte Juni kann voraussichtlich wieder geprüft werden. Viele Auszubildenden bekommen ihre Ausbildungsaufträge derzeit direkt ins Homeoffice, einige sind sogar in Kurzarbeit. „Auf Vorschlag der Industrie- und Handelskammern kann mittlerweile auch für Auszubildende Kurzarbeit beantragt werden“, sagt Haschner. „Wir werden uns weiter dafür einsetzen, dass die Rahmenbedingungen verbessert werden.“ Damit Ausbildungsinhalte trotz allem vermittelt werden können, stellt die IHK auf einer Plattform digitale Angebote zur Verfügung, mit deren Hilfe sich junge Leute zuhause auf ihre Prüfungen vorbereiten oder sich für Zukunftsthemen fit machen können.
Aktuelle Zahlen aus dem Allgäu:
Aktive Ausbildungsverträge:
Unterallgäu/Memmingen: 3.167
Ostallgäu/Kaufbeuren: 2.220
Oberallgäu/Kempten: 3.080
Lindau 941
Neu abgeschlossene Ausbildungsverträge 2019:
Unterallgäu/Memmingen: 1.271
Ostallgäu/Kaufbeuren: 949
Oberallgäu/Kempten: 1.333
Lindau: 353


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