Reizvolle und gefährliche Runde für EV Lindau Islanders
Mit dem 5:3 Sieg gegen die Memmingen Indians schafften die EV Lindau Islanders vor eigenem Publikum einen versöhnlichen Abschluss der Oberliga Süd Hauptrunde. Jetzt geht es wieder bei Null los. Ab Freitag heißt es im Eichwald: Abstiegskampf, alles geben um ein weiteres Jahr Oberligist zu bleiben.
In der Qualifikationsrunde verzahnen die letzten vier der Oberliga nun in einer gemeinsamen Runde mit den acht besten Bayernligisten um vier Plätze in der dritten Liga. Dabei wird zunächst in zwei Gruppen mit sechs Mannschaften um die Teilnahme am Viertelfinale der BEV Play- Off Meisterschaft gespielt. Die ersten vier jeder Gruppe spielen dabei Überkreuz im Modus Best of Seven gegeneinander. Wer dann also viermal gewinnt, ist für die Oberliga qualifiziert und kann sich anschließend noch die bayrische Meisterschaft holen. „Genau das ist unser Ziel“, sagt der sportliche Leiter des EVL, Bernd Wucher. „Zunächst einmal schauen wir nur auf die Gruppenspiele. Aber hier ist alles andere als Platz Eins und Heimrecht in den Play-Offs indiskutabel.“
Wucher hängt die Latte bewusst hoch, denn als neunter der Oberligist starten die Islanders als bestplatziertes Team in die Runde. „Deshalb werden uns alle jagen und ein Bein stellen wollen. Das wird knüppelhart. Ich erinnere daran, dass der neunte letztes Jahr abgestiegen ist, weil er zur falschen Zeit in eine Krise stolperte.“ Zudem ist die Konkurrenz groß. Mit Miesbach kämpft in der Gruppe ein weiterer Oberligist ums Überleben, dazu kommen die Bayernligisten Höchstadter EC, TSV Peißenberg, EV Füssen und ESC Geretsried.
Den TEV Miesbach (12., Oberliga Süd) kennen die Lindauer nur allzu gut. Erst letzten Freitag traten die Islanders in Oberbayern an und siegten deutlich mit 6:2. Der Vorteil, den Miesbach hat ist, dass sich die Mannschaft seit Wochen schon auf die Qualifikationsrunde vorbereiten konnte und nicht wie die Islanders die Enttäuschung des Verpassens der Meisterrunde verarbeiten mussten. Miesbach wird sich sein Selbstvertrauen zurückholen und ein noch schwierigerer Gegner für den EVL werden.
Auch Bayerliga- Meister Höchstadter EC ist ein alter Bekannter für die Islanders. Die Franken ereilte letztes Jahr als Neunter das Schicksal des Abstiegs, nachdem sie eine mehr als ordentliche Oberliga- Saison hingelegt haben. Den Betriebsunfall wollen die Alligators schnell reparieren und wieder nach oben. Im D- Zug Tempo rauschten sie heuer durch die Bayernliga (152 Tore), verloren nur vier von 26 Spielen. Lediglich der ESC Dorfen konnte einigermaßen mit der Mannschaft, in der inzwischen mit Vitaly Aab ein Ex- Nationalspieler antritt, mithalten, wurde aber dennoch um sieben Punkte distanziert. Spielertrainer Daniel Jun wird nach der Saison als DNL- Coach nach Kaufbeuren gehen und sich natürlich mit dem Wiederaufstieg verabschieden wollen.
Nach Anfangsproblemen spielte der TSV Peißenberg (4. Bayernliga) eine überaus solide Saison und war hinter dem Spitzenduo und dem HC Landsberg immer in Lauerstellung. Die Abgänge von Trainer Randy Neal und Sohn Dennis sowie von Torjäger Tyler Wiseman hat man gut verkraftet und im Team aufgefangen. Gerade zuhause ist der TSV eine Macht, schlug Vizemeister Dorfen unter anderem mit 10:2, auswärts ermöglicht die zweitbeste Abwehr der Liga ebenfalls meistens enge Spiele.
Der größte Name in der Runde ist der EV Füssen (5. Bayernliga). Nach Insolvenz und Neuanfang 2015 in der Bezirksliga kämpfte sich der Altmeister (16 Deutsche Meisterschaften) auch dank seiner herausragenden Nachwuchsarbeit in Rekordzeit wieder nach oben. Jetzt gilt es für den EVF erst einmal, sich in der Bayenrliga zu etablieren – oder ist doch schon wieder Zeit für mehr? Trainer Thomas Zellhuber hat jedenfalls eine gewachsene Einheit am Start, mit einigen erfahrenen Haudegen, Einheimischen im besten alter und zahlreichen jungen Wilden. Bemerkenswert ist dabei, dass die Allgäuer über weite Strecken der Saison ohne Importspieler ausgekommen sind. Füssen wird am kommenden Freitag (19:30) der erste Gegner der Islanders in der Gruppe A sein.
Der ESC Geretsried (8. Bayernliga) komplettiert das Teilnehmerfeld der Zwischenrunde. Als letztes Team in die Runde eingezogen stehen die River Rats nach zwei Jahren Abstiegskampf nun erstmals in der Verzahnungsrunde und sind natürlich der große Außenseiter. Allerdings ein unbequemer – was die Islanders schon am offenen Stadion merken werden. „In Geretsried ist es immer ungemütlich zu spielen. Hier werden einige unserer Spieler neue Erfahrungen machen. Angenehm wird es dort nicht“, sagt Team- Manager Sebastian Schwarzbart. Einfach ebenfalls nicht, denn gerade die Außenseiter werden natürlich versuchen, sich den Skalp eines Oberligisten zu holen. Die Islanders werden jedes Spiel mit hundertprozentiger Konzentration angehen müssen, oder eine böse Überraschung erleben.
Die Spiele im Einzelnen:
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