Bislang gibt es im Landkreis Oberallgäu und der Stadt Kempten keinen bestätigten Fall einer Coronavirus-Erkrankung. Die aktuellen Entwicklungen zeigen jedoch, dass man davon ausgehen muss, dass das Virus früher oder später auch hier auftauchen wird.
Um für diesen Fall vorbereitet zu sein, wurde im Landratsamt eine Koordinierungsgruppe gebildet, die ihre Arbeit bereits aufgenommen hat. Landrat Anton Klotz betont: „Wir müssen wachsam sein und Vorkehrungen treffen, um bei Bedarf zügig agieren zu können. Wir stehen unter anderem mit den Kliniken, der Rettungsleitstelle, der Stadt Kempten und dem Kleinwalsertal in engem Austausch. Wir werden alles dafür tun, Infektionen der Menschen im Landkreis Oberallgäu und der Stadt Kempten zu vermeiden beziehungsweise schnell zu erkennen und einzudämmen. Aufklärung und Vorbereitung ist der beste Schutz unserer Bevölkerung."
So wurde die bereits für das vergangene Wochenende eingerichtete Telefonhotline im Landratsamt Oberallgäu von Rat suchenden Bürgerinnen und Bürger lebhaft genutzt. Die meisten Anfragen kamen von Reiserückkehrern aus Norditalien, außerdem von Personen, die grippeähnliche Symptome zeigen.
Das Gesundheitsamt Oberallgäu bietet Ärzten, medizinischem Personal und Bürgern eine Telefon-Hotline während der üblichen Dienstzeiten unter der Telefonnummer 08321 612 520 an, die bis auf Weiteres auch samstags und sonntags von 12:00 bis 15:00 Uhr erreichbar ist.
Die Informationen auf der Internetseite des Landratsamtes werden ebenfalls fortlaufend ergänzt und aktualisiert. Dort finden sich außerdem Links zu den entsprechenden Informationen des Robert-Koch-Instituts, des Bundesministeriums für Gesundheit und des Bayerischen Staatsministeriums für Gesundheit und Pflege.
Die Hotline des Bayerischen Landesamts für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit ist unter 09131 6808-5101 zu erreichen.
Hinweise des Gesundheitsamtes:
· Wer in einem der Risikogebiete aufgehalten hat und innerhalb von 14 Tagen nach Rückkehr von dort Symptome bekommt wie Fieber, Muskelschmerzen, Gliederschmerzen, Husten, Schnupfen, Durchfall, sollte Kontakte zu anderen Personen vermeiden und zu Hause bleiben.
Wichtig ist, sich umgehend telefonisch mit seiner Hausarztpraxis in Verbindung zu setzen oder den kassenärztlichen Bereitschaftsdienst unter Telefon 116 117 anzurufen. Der Hausarzt oder der kassenärztliche Bereitschaftsdienst bespricht mit dem Betroffenen das weitere Vorgehen.
Keinesfalls sollten ohne vorherigen Telefonanruf Arztpraxen, die KVB-Bereitschaftspraxen oder die Notaufnahmen in den Oberallgäuer Kliniken aufgesucht werden.
· Wer während seiner Italienreise oder seiner Reise in ein anderes Risikogebiet innerhalb der letzten 14 Tage Kontakt zu einem am Coronavirus Erkrankten hatte, muss umgehend das Gesundheitsamt am Landratsamt Oberallgäu informieren – unabhängig vom Auftreten von Symptomen.
· Wer innerhalb der vergangenen 14 Tage in einem Risikogebiet war, sollte – unabhängig von Symptomen – unnötige Kontakte vermeiden und nach Möglichkeit zu Hause bleiben.
· Wer Erkältungs- oder Grippesymptome entwickelt, sollte sich – auch unabhängig vom Coronavirus - frühzeitig krankmelden. Selbstverständlich sollte auch sein, ein krankes Kind nicht in die Schule oder in den Kindergarten zu schicken.
Risikogebiete (Stand 03.03.2020)
In China: Provinz Hubei (inkl. Stadt Wuhan)
Im Iran: Provinz Ghom
In Italien: Region Emilia-Romagna, Region Lombardei und die Stadt Vo in der Provinz Padua in der Region Venetien.
In Südkorea: Provinz Gyeongsangbuk-do (Nord-Gyeongsang)