Seit Monaten wird die Bahnstrecke Immenstadt – Sonthofen – Fischen – Oberstdorf durch den ALEX fast überhaupt nicht mehr bedient. In den letzten Wochen sind auch vermehrt die Züge in Kempten geendet, so dass auch die Relation Kempten – Immenstadt – Oberstaufen – Lindau nicht mehr mit den ALEX-Zügen gefahren wird.
Dadurch sind viele Fahrgäste gezwungen in den Bus als Schienenersatzverkehr umzusteigen und längere Fahrzeiten hinzunehmen. Oft werden Anschlusszüge oder Anschlussbusse nicht mehr erreicht. Viele Fahrgäste steigen als Alternative in die Regionalzüge der Deutschen Bahn um, die an An- und Abreisetagen teilweise völlig überfüllt sind. Gerade für Urlauber mit viel Gepäck ergibt sich daraus eine unhaltbar unkomfortable Situation.
Das Oberallgäu hat sich in seinem Verkehrskonzept das Ziel gesetzt, Fahrgäste für den Öffentlichen Personenverkehr zu gewinnen. In der aktuellen Situation werden viele Fahrgäste massiv abgeschreckt, Bus und Bahn zu benutzen.
Der Kreistag des Landkreises Oberallgäu fordert das bayerische Verkehrsministerium und die Bayerische Eisenbahngesellschaft auf, unverzüglich einen geregelten Zugverkehr im Landkreis Oberallgäu wiederherzustellen.
Falls der von der Bayerischen Eisenbahngesellschaft bestellte Zugverkehr von der Länderbahn GmbH nicht kurzfristig wiederhergestellt werden kann, sind als kurzfristige Notmaßnahmen zumindest Ersatz-Pendelzüge von und nach Oberstdorf bei anderen Eisenbahngesellschaften zu bestellen und die Wagen-Kapazitäten der verkehrenden Regionalzüge der Deutschen Bahn in Hauptverkehrszeiten zu erhöhen.
Es muss von der Bayerischen Eisenbahngesellschaft (BEG) sichergestellt werden, dass bis zum Ende aktuellen Fahrplanphase am Jahresende 2020 ein geordneter Zugverkehr im Oberallgäu stattfindet.
Die BEG wird darum gebeten, beim nächsten Kreisentwicklungsausschuss zu berichten, mit welchem Maßnahmenkonzept den Missständen im Oberallgäu kurzfristig begegnet werden soll.(pm)