Die Konjunkturentwicklung in Schwaben hat sich etwas abgekühlt und das Wachstum verliert an Fahrt. Das ist das Ergebnis des IHK-Konjunkturindex, der sich aus den Beurteilungen schwäbischer Unternehmensentscheider zur aktuellen und erwarteten Geschäftslage zusammensetzt.
Der Index ist zum Jahresbeginn das zweite Mal in Folge gefallen und liegt nun bei 130 Indexpunkten. Das sind vier Punkte unter dem Wert vom Herbst 2018. „Auch wenn sich die kritischen Nachrichten zur Konjunktur häufen, stehen wir in Schwaben immer noch hervorragend dar. Wir befinden uns immer noch auf der Überholspur, die Wirtschaft gibt weiterhin Gas, einzig die Beschleunigung müssen wir den schlechteren Straßenverhältnissen anpassen – in unserem Fall sind das externe Faktoren wie Brexit-Debatte und internationale Handelspolitik“, erklärt IHK-Präsident Dr. Andreas Kopton.
Befragt zur aktuellen Situation beurteilen die schwäbischen Unternehmen in der IHK-Konjunkturumfrage zum Jahresbeginn 2019 ihre Geschäftslage weiterhin sehr positiv. Wie auch schon in der Herbstumfrage bewerten 62 Prozent die Geschäftslage mit gut. Ursächlich für die hohe Zufriedenheit ist auch die weiterhin gute Auftragslage. 60 Prozent der Unternehmen sind voll ausgelastet. Die Zuwächse bei den Aufträgen erreichen jedoch nicht mehr das Niveau von vor einem Jahr. Die schwächere Wachstumsdynamik beeinflusst die Erwartungen für die nächsten Monate. Zwei Drittel sehen keine Veränderung der aktuellen Geschäftslage und nur noch jedes fünfte Unternehmen rechnet mit einer Verbesserung. Bei den Investitionen herrscht leichte Zurückhaltung, der Bedarf an Fachkräften jedoch unverändert hoch.
Verantwortlich für die langsamere Entwicklung ist der zunehmende Gegenwind bei der Industrie, wohingegen die anderen Branchen, insbesondere der Bau und der Handel weiterhin mit starken Umsätzen die Konjunktur stützen.
Die schwäbischen Industrieunternehmen werden durch die Schwierigkeiten in der Automobilbranche und den Problemen in der internationalen Handelspolitik vor Herausforderungen gestellt. Der Konjunkturindex für die Industrie hat im Vergleich zum Herbst um einen weiteren Punkt nachgegeben und liegt nun bei 129. Die Aufträge aus Nordamerika haben sich negativ entwickelt und auch der chinesische Markt hat deutlich an Dynamik eingebüßt. Noch sind die Auftragsbücher gefüllt und mehr als die Hälfte der Industrieunternehmen sind voll ausgelastet, aber die Investitionspläne verdeutlichen die Skepsis bezüglich der weiteren Entwicklung.
Die Unsicherheiten der Industrieunternehmen sind bei den unternehmensbezogenen Dienstleistungsunternehmen noch nicht angekommen. Hier herrscht weiterhin eine hervorragende Stimmung.
Ebenso positiv beurteilt die Bauwirtschaft die Geschäftslage. Gerade der Wohnungsbau wird nach wie vor von der guten Einkommenssituation befeuert. Diese Konsumlaune beschert auch dem Handel eine gute Umsatzentwicklung. Ausführliche Informationen zu den Ergebnissen der Konjunkturumfrage sowie interaktive Grafiken werden auf der Webseite unter www.schwaben.ihk.de unter der Nr. 4309058 dargestellt. (pm)