Gerd Müller (CSU), Minister für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, fordert von Deutschland und Europa, mehr Verantwortung in Krisenregionen und auf dem afrikanischen Kontinent zu übernehmen.
„Wir sind zu stark auf uns selber fixiert“
„Wir sind viel zu stark auf uns selber fixiert, auf unser Land, unseren Wohlstand und darauf, Mauern zu errichten“, sagte Müller im Vorfeld der Haushaltsdebatte des Bundestages bei phoenix. Er vermisse Friedensinitiativen und die „Stimme Europas“ in Krisenregionen.
Mit Blick auf die Asyl-Debatte mahnte er: „Wir müssen die Maßstäbe wieder zurechtrücken. Zwei Drittel der Flüchtlinge, die zu uns kommen, sind Flüchtlinge aus Kriegsregionen. Bisher sind nur zehn bis 15 Prozent Afrikaner, die hier herkommen.“
„Wenn wir nach Afrika blicken, müssen wir die Chancen sehen, nicht nur die Krisen“, so Müller weiter.
„Deswegen starte ich eine Maghreb-Initiative, eine Wirtschaftsinitiative. Bildung und Ausbildung für die Jugend in Ägyten, in Marokko und in Tunesien. Die Menschen dort brauchen eine Zukunft und wir haben die Möglichkeiten dazu. Beispielsweise können wir mit unserem Knowhow auf dem Feld der erneuerbaren Energien helfen.“ (PM)