Eine 37-Jährige Urlauberin hat 40 Minuten unter einer Schneelawine im Kleinwalsertal überlebt. Das Schneebrett, dass durch ihren 67-Jährigen Skilehrer ausgelöst wurde, hatte sie 1,5 Meter tief begraben. Lediglich mit einer leichten Unterkühlung flog sie der Rettungshubschrauber "Gallus 1" zur Beobachtung ins Krankenhaus nach Immenstadt im Oberallgäu.
Ein 63-jähriger Schilehrer unterrichtete eine 37-jährige Schifahrerin aus Deutschland im Schigebiet "Ifen 2000". Er beabsichtigte mit der guten Schifahrerin im freien Schiraum über den sogenannten „Schneiderküren – Schmalzboden“ nach Hirschegg abzufahren. Die Wintersportler führten keine Lawinenausrüstung (LVS, Schaufel, Sonde) mit.
Als der Schilehrer als Vorausfahrender im mittleren Bereich der Abfahrt im freien Schiraum in einen ca. 60 Meter langen und 40 Grad steilen Hang einfuhr, löste sich hinter ihm ein ca. 15 Meter breites Schneebrett, das die hinter ihm fahrende Schifahrerin erfasste. Sie wurde durch die Schneemassen mitgerissen und nach ca. 15 Metern komplett verschüttet. Da eine Suche aufgrund fehlender Ausrüstung nicht möglich war, setzte der Schilehrer per Handy einen Notruf ab.
Unmittelbar nach der Verschüttung kam in dem doch entlegenen Gelände zufällig eine Schifahrergruppe mit entsprechender Ausrüstung vorbei und begann mit der Sondierung. Gemeinsam mit zwischenzeitlich per Hubschrauber eingeflogenen Rettungskräften konnte die Verschüttete nach ca. 40 Minuten in einer Tiefe von ca. 1,5 Metern geortet und ausgegraben werden. Die Verschüttete ist durch den Schneedruck in eine Kauerstellung gepresst worden, war jedoch ansprechbar und blieb durch glückliche Umstände unverletzt.
Sie wurde mit leichter Unterkühlung zur weiteren Beobachtung mit dem Hubschrauber „Gallus 1“ ins Krankenhaus Immenstadt geflogen. Im Einsatz waren die Bergrettungsdienste des Kleinwalsertales, die Hubschrauber „Gallus 1“ und die „Libelle“ Vorarlberg, die Alpinpolizei sowie die Hundestaffel Vorarlberg.
Nach Abschluss der Ermittlungen wird der Schilehrer wegen Gefährdung der körperlichen Sicherheit an die Staatsanwaltschaft angezeigt werden. (Polizeiinspektion Kleinwalsertal)
Im Einsatz standen:
Bergrettung Mittelberg, Bergrettung Riezlern, Feuerwehr Mittelberg, Feuerwehr Riezlern, Hubschrauber Gallus 1, Hubschrauber Libelle, Lawinenhundestaffel Vorarlberg, Polizei Kleinwalsertal.