Was tun bei Wespen- oder Mückenstichen? Johanniter geben Erste-Hilfe-Tipps
Kaum hält der Sommer langsam Einzug, schon sind sie wieder da, die summenden und sirrenden Plagegeister: An heißen Tagen vergällen Wespen den Genuss von Süßspeisen oder –getränken im Freien. Nachts sind lästige Stechmücken wahre Meister darin, uns Menschen um den Schlaf zu bringen.
Die Johanniter geben Tipps, wie man Stiche vermeiden kann und welche Erste-Hilfe-Maßnahmen man im Fall eines Mücken- oder Wespenstiches ergreifen sollte. Denn richtiges Handeln kann überlebenswichtig sein. Da Mücken meist nachtaktiv sind, heißen die einfachsten Schutzmaßnahmen ab der Dämmerung: lange, feste Hose, langärmelige Oberbekleidung und Strümpfe oder Socken. Insektengitter an den Fenstern helfen die Wohnung vor den Mücken zu schützen.
Einen weiteren Schutz bieten gängige Abwehrmittel auf Duftstoffbasis.
Besonders für Balkon und Terrasse eignen sich natürliche abstoßende Duftstoffe wie Citronella in Kerzen. „Nach einem Mückenstich hilft es, die Einstichstelle zu kühlen, am besten mit einem feuchtkalten Tuch. Eiswürfel eignen sich nicht, denn sie sind zu kalt. So kann es zu Erfrierungen kommen. Gels und Salben aus der Apotheke lindern den Juckreiz, wirken abschwellend und entzündungshemmend. Und auch wenn es schwer fällt: nicht kratzen! Dadurch entsteht eine Eintrittspforte für Erreger, die von den Fingernägeln aus übertragen werden und Hautinfektionen auslösen können“, erklärt Julian Stumm, der Sachgebietsleiter Ausbildung der Johanniter im Allgäu.
In unseren Breitengraden sind Mückenstiche zwar unangenehm, aber meist harmlos. Gefährlicher kann es bei Stichen von Bienen oder Wespen werden. „Ein Stich im Bereich des Mundraums kann schnell lebensbedrohlich werden, da unsere Schleimhäute empfindlich reagieren, anschwellen und möglicherweise die Atemwege verschließen“, so Julian Stumm. „Als Sofortmaßnahmen sollte man Betroffene, die bei Bewusstsein sind, Eis lutschen lassen oder ihnen kalte Getränke in kleinen Schlucken geben.
Auch feucht-kalte Umschläge, um den Hals helfen.“ Auf alle Fälle muss die Notrufnummer 112 gewählt werden! Dies gilt vor allem nach einem Insektenstich, wenn eine Allergie bekannt ist, der Gestochene über Atemnot klagt oder erbricht. Wie man bei Insektenstichen richtig handelt, erfährt man bei einem Erste-Hilfe-Kurs der Johanniter. (PM)