In Oberstdorf ist am Nachmittag das fünfte "Internationale Käsefestival" eröffnet worden. Im Oberstdorf Haus hatten sich dazu Ehrengäste, wie die Landtagsabgeordneten Eric Beißwenger (CSU), Thomas Gehring und Uli Leiner (beide Bündnis90/Die Grünen) eingefunden. Noch bis zum Sonntag ist die Veranstaltung bei freiem Eintritt für alle Interessierten geöffnet. Über 50 Aussteller präsentieren Käsespezialitäten aus dem Allgäu, Tirol, Frankreich, Italien, den Niederlanden und weiteren Ländern. Geboten ist außerdem ein umfangreiches Rahmenprogramm, insbesondere auch für Kinder.
Herausgestellt wurden vor allem die Macher hinter den ursprünglich hergstellten Käselaiben, die es vor Ort direkt zu probieren und kaufen gibt. Bereits am Vormittag hatten sich die Prüfer an die Arbeit gemacht. Es wurde probiert, gerochen und die Optik der Rinde, sowie die Konsistenz der einzelnen Laibe unter die Lupe genommen. Am Ende stand das Ergebnis fest: In der Kategorie Bergkäse gewann die Alpe Oberau mit Alpsenn Wolfgang Finkel. Bei den kleineren Laiben bis 15 Kilogramm, genannt Alpkäse, überzeugte Martin Rinderle von der Laufbichl-Alpe nahe Hinterstein die Jury. Goldmedaillen für ihre Bergkäse erhielten die Alpen Bärenschwand, Eschbach, Helmingen, Ornach, Schattwald-Rohrmoos, Schwabenberg II, Stie-Alpe und Topfen. Gold beim Alpkäseausstich gab es für die Alpen Eschbach, Bärengeschwand, Höfle, Ochsenberg und Schwabenberg II. Die Bergkäsprämierung feierte dieses Jahr 60. Jubiläum, der Alpkäseausstich fand zum 22. Mal statt.
"Diese Veranstaltung ist wirklich einzigartig, gerade weil hier Aussteller dabei sind, die man eben nicht tagtäglich und überall sieht. Ob die Talbetriebe oder die Sennalpen, die in alter Tradition Käse herstellen - Das ist das Tolle hier", so der CSU-Landtagsabgeordnete für das Oberallgäu Eric Beißwenger. Auch der oberallgäuer Landrat Anton Klotz freute sich über die lange Tradition der Veranstaltung und der Prämierung.
Im Rahmen der Zeremonie wurde eine Tafel durch das Bayerische Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten überreicht, auf der das Schutzsiegel der Europäischen Union für den Allgäuer Sennalpkäse abgebildet ist. Schon vor einigen Monaten war die "geschützte Ursprungsbezeichnung" von Seiten der Europäischen Union bekannt gegeben geworden. "Dieses ist besonders wichtig für die Unterscheidbarkeit zwischen der industriellen Produktion und der traditionellen Herstellungsweise auf den Sennalpen in unserer Region. Ein Produkt nachmachen kann heute fast jeder. Der Kunde will wissen, was in seinem Produkt drin ist und wie es hergestellt wird. Durch so ein Siegel kann eine Besonderheit wie beim Alp- oder Bergkäse herausgestellt werden", so der Landtagsabgeordnete der Grünen, Thomas Gehring.
Von der Arbeit der Sennalpen können sich bis Sonntagabend alle Veranstaltungsbesucher direkt vor Ort in Oberstdorf überzeugen. Auch eine Wein- und Käseverkostung am Samstagmittag und -nachmittag gehören zum umfangreichen Programm. Außer diesem Zusatzevent ist der Eintritt frei. Auch Familien und Kinder kommen auf ihre Kosten. Alle Informationen zum Rahmenprogramm gibt es auf kaesefestival-oberstdorf.de.