Die Landkreise Lindau und München mit je 2,8 Prozent sowie Starnberg mit 2,9 hatten bundesweit die niedrigsten Krankenstände. In Lindau war vergangenes Jahr jede Erwerbsperson durchschnittlich 10,3 Tage krankgeschrieben. "Lindau verwies damit Vorjahressieger München mit 10,4 Fehltagen auf Platz zwei vor Starnberg mit
10,6", sagt Christian Bredl, Leiter der Techniker Krankenkasse (TK) in Bayern, in Bezug auf den aktuellen Gesundheitsreport seiner Kasse. "Die drei bayerischen Regionen verzeichneten rund ein Drittel weniger krankheitsbedingte Fehltage am Arbeitsplatz als im bundesdeutschen Schnitt", fasst Bredl das Ergebnis zusammen.
Unter den besten Zehn waren noch drei weitere bayerische Regionen: Die Stadt
München auf Platz sechs (10,7 Fehltage) Ebersberg auf acht (11) und die
Stadt Erlangen auf neun (11,3). Laut dem TK-Gesundheitsreport waren das etwa
halb so viele Fehltage wie bei den Schlusslichtern Sömmerda in Thüringen und
Mansfeld-Südharz in Sachsen-Anhalt.
Enorme Unterschiede
Auch in Bayern ist die Spanne ist enorm. Die höchsten Krankenstände mit je
mehr als 18 Fehltagen wurden vergangenes Jahr im oberfränkischen Kronach, in
Haßberge in Unterfranken und im niederbayerischen Freyung-Grafenau gemeldet.
Muskel-Skelett-Beschwerden waren die Hauptverursacher in allen drei Landkreisen vor den Erkrankungen der Psyche und den Atemwegen.
Beim Spitzenreiter Lindau kamen ebenfalls Probleme des Bewegungsapparats an
erster Stelle vor Atemwegs- und psychischen Beschwerden. In München und
Starnberg lagen die psychischen Diagnosen vor den Atemwegsbeschwerden. Erst
an dritter Stelle folgten in den beiden oberbayerischen Regionen die Muskel-Skelett-Probleme. "Während die drei Haupterkrankungen bei den Spitzenreitern etwa je fünf bis sechs Fehltage am Arbeitsplatz verursachten, waren es bei den drei bayerischen Schlusslichtern fast doppelt so viele", so Bredl.
Anstieg durch Atemwegs- und Grippeerkrankungen
Der bayerische Durchschnitt lag im Jahr 2015 bei 13,4 Arbeitsunfähigkeitstagen je Erwerbstätigen. Das sind zwar 0,6 Tage mehr als im Jahr zuvor, aber zwei Tage weniger als im Bund. Hauptursachen für den Anstieg in Bayern waren die Atemwegs- und Grippeerkrankungen mit einer Zunahme von 0,4 Tagen. Sowohl im Freistaat wie auch bundesweit hat der Krankenstand den höchsten Wert seit 2000, dem ersten Beobachtungsjahr des Gesundheitsreports, erreicht.
Hintergrund:
Die Daten stammen aus dem Gesundheitsreport 2016. Dafür wertete die TK die
Krankschreibungen der 4,6 Millionen bei der TK versicherten Erwerbspersonen
aus. Dazu zählen sozialversicherungspflichtig Beschäftigte und Empfänger von
Arbeitslosengeld I. Für Bayern wurden die Daten von rund 613.500
TK-Mitgliedern ausgewertet.