Seit Jahren werden in Lindau Eichwaldbad und das Hallenbad LIMARE defizitär betrieben. Mit 2,1 Millionen €, incl. 600.000 € Instandhaltungskosten ist der jährliche städtische Haushalt belastet. Der Lindauer Stadtrat hat im September mehrheitlich entschieden eine neue Therme in Form einer Bäderlandschaft in Auftrag zu geben. Diese besteht aus einem „Sauna- und Thermenbereich“ bezahlt von der „Bietergemeinschaft Schauer & Co“ im Gesamtvolumen von 13,5 Millionen Euro und einem Strand-, Frei-, Sport- und Familienbad, bezahlt von der Stadt Lindau im Gesamtumfang von 11,5 Millionen €.
Für die Finanzierung des städtischen Anteils (11,5 Millionen €) muss sich die Stadt über die nächsten Jahrzehnte zusätzlich verschulden. Der Anteil der „Bietergemeinschaft Schauer“ wird über ein Bankenkonsortium zinsgünstig privat abgewickelt. Das zinsgünstige Darlehen hat aber für die Stadt den Nachteil, dass im Fall einer Insolvenz das Betriebskostenrisiko bei der Stadt verbleibt und damit die jährlichen Kosten in die Höhe treibt. Diese lägen jedoch dann immer noch unter den jetzigen Instandhaltungs- und Betriebskosten. Gleichzeitig geht das Eigentum im Falle einer Insolvenz des privaten Betreibers an die Stadt Lindau.
Kritiker sehen in den zu erwartenden Eintrittspreisen für die Therme und Sauna, besonders für Familien mit Kindern keine hohe Akzeptanz. Das könnte die Finanzierung des privaten Anteils gefährden.
Der bisher frei zugängliche Außenbereich im Strandbad Eichwald würde erheblich eingeschränkt und die Verlagerung der Parkplätze vom Eichenhain an die Bahnlinie bedeute eine schlechtere Erreichbarkeit.
Auch sehen Beobachter, eine jahrelange finanzielle Bindung durch das ÖPP-Schauer-Modell.