Erster Bürgermeister Paul Gruschka gewährte beim dritten öffentlichen Stammtisch des Bürgerforums Bad Wörishofen einen Einblick in seine Aufgaben und die offensichtlichen Herausforderungen für die Stadt Bad Wörishofen. Die Besucher des Bürgerforums begrüßten den neugewählten Ersten Bürgermeister der Stadt Bad Wörishofen mit freundlichem Applaus. Gruschka erläuterte, dass er am Dienstag nach dem Wahltermin seine Wahl angenommen habe und damit auch schon die Arbeit im Rathaus begonnen habe.
Nach dem immensen Zuspruch, den die Podiumsdiskussion im Kurhaus gefunden hatte, war auch Gruschka von der geringen Wahlbeteiligung, 52,8 % der Wahlberechtigten hatten ihre Stimme abgegeben (nach 50,8 % bei den Wahlen vor sechs Jahren) enttäuscht.
Aus der Reihe der Besucher wurde das Fernbleiben von der Wahl kritisiert. Gerade die kommunale Ebene stelle die intensivste Berührung der Bürger mit der Politik dar. Deshalb sollten die Bürgerinnen und Bürger auch ihr Wahlrecht wahrnehmen. Dies würde umso mehr erleichtert, als für das Stellen von Briefwahlanträgen keine Begründung mehr erforderlich sei.
Der Vorsitzende des Bürgerforums, der Bad Wörishofer Rechtsanwalt Michael Moser will deshalb diesen Impuls in das Rathaus tragen und mehr über die Zusammensetzung der Gruppe der „Nichtwähler“ in Erfahrung bringen. Erster Bürgermeister Paul Gruschka betonte im Blick auf das Wahlergebnis: „Der Bürger weiß sehr genau, was er will!“ Jetzt stehe die fraktionsübergreifende Zusammenarbeit im Stadtrat für ihn im Vordergrund. Beim Blick auf das interkommunale Gewerbegebiet, stellte Gruschka fest: „es wird die städtischen Kassen nicht so schnell füllen, als das erhofft wurde.“ Ein wichtiges Anliegen sei ihm, stellte Gruschka heraus, mit „Sensibilität“ mit den Bürgern und den bevorstehenden Herausforderungen umzugehen. Als Beispiel für mangelnde Sensibilität im Wahlkampf nannte er den Rundbrief von zweitem Bürgermeister Josef Fischer an die über 65-jährigen Einwohner. „Hier wurden Bürgerdaten in einer Art und Weise verwendet, die das Gesetz so nicht erlaubt!“.
Beim Blick auf die bereits gefassten Beschlüsse des Stadtrates merkte der Erste Bürgermeister an, dass diese die Schulden der Stadt erst einmal erhöhen werden. Auch wolle er das Zeitmanagement des Bürgermeisters verbessern: „Public Relation Termine müssen erst einmal hinten anstehen“ , so Gruschka.
Die Diskussionen im Bürgerforum befasste sich mit weiteren aktuellen Themen der Politik vor Ort, wie dem städtischen Haushalt. Der Begriff der Doppik und die Funktionsweise dieses Haushalts sollten den Bürgern näher gebracht werden, verlangten die Anwesenden. Dazu wurde auch die Einrichtung eines „städtischen Amtsblattes“ angeregt.
Noch über Stunden saßen die Besucher des Bürgerforums in Gesprächsrunden über die Parteigrenzen hinweg zusammen und sprachen miteinander. „Dass Mitglieder der Freie Wähler, der Grünen und der CSU aber auch parteifreie Bürger hier miteinander sprechen, Ideen und Ansichten austauschen ist ein Idealfall von bürgerschaftlicher Begegnung“, betont der Vorsitzende des Bürgerforums, Michael Moser, der auch die Gesprächskultur im Bürgerforum ausdrücklich lobt.
Der nächste Stammtisch des Bürgerforums findet am 17.April 2014 statt.