Hebammen, die Hausgeburten betreuen, stehen kurz vor dem Aus. Grund dafür ist die hohe Haftpflichtversicherung, die in diesem Berufsbild benötigt wird.
Bald könnte der letzte Versicherer hierfür sein Angebot einstellen. Nicole Wittwer vom Geburtshaus Erdenlicht in Kempten erklärt, man habe seit Jahren Existenzsorgen. Denn im Sommer steigen die Prämien erneut an, auf über 5000 Euro pro Jahr. Laut Kollegin Elisa Haupenthal sei es wichtig, dass werdende Mütter frei entscheiden können, ob sie zu Hause oder im Krankenhaus entbinden wollen. Eine Hausgeburt garantiere eine hohe Intimsphäre sowie eine sehr persönliche Betreuung. Außerdem sei das Angebot gerade auf dem Lande sehr wichtig, da Frauen teils über 100 Kilometer ins nächste Krankenhaus fahren müssten, um zu entbinden. Man fordert von der Politik vor allem Verlässlichkeit, wie es weitergeht. Vor 15 Jahren haben die Sozialkassen die Prämien für die Haftpflichtversiherung bei Hebammen übernommen.