Großer Beitrag zur Energiewende
In der Unterallgäuer Gemeinde Pleß (828 Einwohner) ist jetzt der Spatenstich für eine örtliche Nahwärmeversorgung erfolgt. Nach Angaben der Nahwärmeversorgung Pleß eG sollen nach der Fertigstellung 825 Tonnen Kohlenstoffdioxid beziehungsweise 255.000 Liter Heizöl eingespart werden. Das Wärmenetz ist cirka 8,9 Kilometer lang, die Leistung des Blockheizkraftwerks beträgt etwa 810 Kilowatt. 123 Haushalte sind bislang an die Energieversorgung angeschlossen. Die Wärmeenergie für die Beheizung der Haushalte liefern die Bioenergie Munding GbR sowie die Stölzle Bioenergie GbR, die beide in Pleß ansässig sind.
Mit der Gründung einer Bürgergenossenschaft hatten die Gemeinde, die Katholische Kirchenstiftung sowie Unternehmer aus dem Dorf das Großprojekt vor genau zwei Jahren auf den Weg gebracht. „Die Genossenschaft ist Plattform für einen regen Interessen- und Gedankenaustausch, sagt Peter Lessmann, einer von zwei Vorständen der Bürgergenossenschaft. Eine Absicht, Gewinne zu erzielen, gebe es nicht: „Es geht darum, wirtschaftlich zu arbeiten“, so der langjährige Pleßer Bürgermeister.
Josef Miller bezeichnete das vom Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle bezuschusste Projekt als „beispielhaft“. Die Nutzung der Abwärme von Biogasanlagen zu Heizzwecken sei „zwingend notwendig“. Zugleich unterstrich der langjährige bayerische Staatsminister für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten die Bedeutung der Bioenergie: „Die Nahwärmeversorgung leistet einen Beitrag zur Energiewende und ermöglicht die sinnvolle Nutzung der Wärme von zwei Biogasanlagen.“
Miller dankte dem bayerischen CSU-Landtagsabgeordneten Klaus Holetschek dafür, dass er sich in München massiv für einen Kompromiss zur Reform des Erneuerbare Energie Gesetzes (EEG) eingesetzt hatte. „Wäre das EEG gekommen wie geplant, wäre das Werk in Pleß wirtschaftlich in höchstem Maße gefährdet gewesen.“ Holetschek hatte sich zudem mehrfach für Biomasse als Rohstoff für die Energieversorgung eingesetzt und hierbei für bestehende Anlagen einen Bestandsschutz mit erreicht. „Damit unterstützen wir Betreiber von Biomasse-Anlagen im Landkreis enorm, denn diese Anlagen liefern sehr berechenbar und flexibel Strom – auch dann, wenn die Sonne nicht scheint und der Wind nicht weht“, so Holetschek.
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