Kreisheimat- und Kreisarchivpfleger treffen sich in Mindelheim
Was gibt es Neues aus der Vergangenheit? Diese Frage erörterten die Kreisheimat- und Kreisarchivpfleger des Landkreises Unterallgäu bei ihrem jüngsten Treffen. Dass es im Waldgebiet Hochfirst bei Erisried im 18. Jahrhundert einen Glasergarten gab, ist bereits bekannt und bestätigt. Doch seit drei Jahren sucht Kreisheimatpfleger Peter Hartmann auch außerhalb des Waldes nach Glasscherben. „Hier muss es weitere Glashütten gegeben haben“, berichtete er seinen Kollegen.
Laut Glasexperten seien die dort entdeckten Scherben deutlich älter. „Nun wollen wir klären, wie viele Glashütten es gab und zu welchen Zeiten dort produziert wurde.“ Außerdem berichtete Hartmann von weiteren Eisenerz-Gruben, die er im Bergwald von Westernach entdeckt hat.
Die beiden Kreisarchivpfleger Silverius Bihler und Thomas Klein betonten, wie wichtig es sei, bei den Gemeinden die Sensibilität für die Archivpflege zu wecken. Landrat Hans-Joachim Weirather unterstrich dieses Anliegen: „Aus allen 52 Unterallgäuer Gemeinden gibt es spannende Geschichten zu erzählen.“ Klein informierte, in Lauben veröffentliche er besonders interessante Entdeckungen im Mitteilungsblatt. So werde das Interesse der Bürger für die Ortsgeschichte geweckt.
Eduard Haug, ehemals Kreisarchivpfleger, berichtete von mehreren Beiträgen, die er für das Staatsarchiv verfasst hat. Er hat eigene Erinnerungen an das Kriegsende in Legau aufgezeichnet.
Kreisheimatpfleger Christian Schedler erzählte von der gelungenen Eröffnung des neuen Textilmuseums. Auch die Neugestaltung des Krippenmuseum sei auf einem guten Weg.
Ganz aktuelle Neuigkeiten brachte Landrat Weirather mit: Er gratulierte Kreisheimatpfleger Peter Hartmann, der kürzlich die Denkmalschutzmedaille erhalten hat. Seit 2007 ist Hartmann Kreisheimatpfleger im Unterallgäu und als Experte auf dem Gebiet der vor- und frühgeschichtlichen Forschung und der Bodendenkmalpflege bekannt. Erst kürzlich hat ihm Kultusminister Ludwig Spaenle die Denkmalschutzmedaille verliehen. Weirather betonte: „Dank seiner ausgleichenden Art treffen die erforderlichen Maßnahmen bei der Bevölkerung auf große Akzeptanz.“ So zum Beispiel die Ausgrabungen einer frühmittelalterlichen Siedlung in Kirchhaslach. Mit einem Geschenk bedankte sich Weirather für Hartmanns ehrenamtliches Engagement.
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