Kreisfachberater Markus Orf gibt Tipps
Zahlreiche Anrufe von besorgten Unterallgäuer Bürgern gehen derzeit bei Markus Orf, Kreisfachberater für Gartenbau und Landespflege am Landratsamt, ein: Die Anrufer berichten von braun verfärbten Blattspitzen an Bäumen, von End- und Seitentrieben umwoben von dichtem weißen Gespinst, darin gelb-graue Raupen mit schwarzen Flecken und schwarzem Kopf, die die Blätter abfressen. „Heuer gibt es besonders viele Gespinstmotten“, sagt Orf. Der Schädling befällt zum Beispiel Pfaffenhütchen, Traubenkirschen und Pflaumenbäume. Besonders häufig kommt er laut Orf an Apfelbäumen vor.
Die Raupe frisst die Blätter bis auf das Skelett ab und kann so ganze Bäume kahl fressen. „Mit Chemie ist der Raupe nicht beizukommen“, so Orf, „zumal sie bald wieder weg ist, weil sie sich verpuppt.“ Er rät, die Gespinste und Raupen mechanisch zu entfernen. „Beispielsweise können Sie die befallenen Äste mit dem Gartenschlauch kräftig abspritzen. Oder aber Sie schneiden diese Äste gleich ganz ab.“ Am besten entsorge man das befallene Gehölz in der Restmülltonne, damit sich die Tierchen nicht weiter verbreiten können. Außerdem könne man die Raupen auch absammeln und vernichten.
Um zu verhindern, dass abgefallene Raupen wieder auf den Baum zurück wandern, könne man einen Leimring um den Stamm anbringen. Diese Maßnahme helfe aber nicht grundsätzlich gegen den Befall. Denn die Larven der Gespinstmotte überwintern bereits auf den Ästen.
Für diejenigen, die schon für nächstes Jahr vorsorgen wollen, hat Kreisfachberater Orf deshalb einen anderen Tipp: Ab Juni verpuppen sich die Raupen der Gespinstmotten. Aus den Kokons schlüpfen kleine Schmetterlinge. Wer diese mit Hilfe von Lockstofffallen anlockt und so die Population reduziert, kann verhindern, dass sich die Tiere paaren und erneut Eier auf den Ästen ablegen.
Und Orf macht auch denen Mut, bei denen die Raupe schon heftig zugeschlagen hat: Kahlgefressene Bäume treiben in den nächsten Monaten erneut aus. Bei Obstbäumen könnte die Ernte jedoch beeinträchtigt sein.
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