„Jeder Betrieb wird untersucht“
Die Rinder-Tuberkulose, kurz TBC, ist im Allgäu, vor allem im Oberallgäu, schon ein altbekanntes Problem. Heute zog das Landratsamt eine Zwischenbilanz, um der Öffentlichkeit einen Einblick in den Alltag der Prüfer, Tierärzte und Jäger zu geben. Insgesamt wurden im Oberallgäu 21 TBC-Fälle registriert.
Landrat Gebhard Kaiser zeigte sich weitesgehend zufrieden mit den Zahlen und den resultierenden Ergebnissen. Von insgesamt 1.909 zu überprüfenden Betrieben im Landkreis wurden 1.837 auf TBC gecheckt. Bei den reinen Milchkuhbetrieben ist die Quote noch ein wenig besser, von 1770 Betrieben wurden bisher 1718 gecheckt. Bei den übrigen 52 erhofft sich Kaiser ein baldiges voranschreiten, ein Problem stellen nur die 22 Betriebe dar, die noch keine Bereitschaft signalisiert haben, ihr Vieh untersuchen zu lassen.
Das will sich der Landrat aber auf keinen Fall bieten lassen, diese Sache noch unter seiner Regie abschließen. Es wird mit 100%iger Sicherheit kein einziger Betrieb ohne Kontrolle durchkommen, so Kaiser. Insgesamt wurden mit den Untersuchungen 70.767 Rinder getestet, 879 mussten getötet werden, wobei hier auch sieben Bestandskeulungen mit insgesamt 192 Rindern mit einbezogen sind.
Auffällig ist auch, dass sich statistisch eine relative Häufung der insgesamt 21 Fälle auf das südliche Oberallgäu festsetzen lässt. Im Großraum Kempten sind lediglich einige Ausreißer zu finden. Im gesamten Vergleich steht das Oberallgäu aber weit an der Spitze, wenn man die aktuellen Zahlen mit anderen Regionen vergleicht. Im gesamten Restallgäu wurden noch 10 weitere Fälle festgestellt, wenn man Landkreise entlang der Alpenkette betrachtet, was Bergisch-Gladbach oder Garmisch-Partenkirchen mit einschließt, kommt noch ein weiterer Fall dazu. Auch sind im gesamten Restdeutschland nur 13 weitere Fälle von TBC festgestellt worden.
Für den zuständigen Veterinärarzt Dr. Johann Mages ist das nicht verwunderlich, bei dem vorherrschenden Viehwechsel im Oberallgäu mit rund 30.000 Rindern. Doch gilt es diese immer noch sehr hohen Statistiken weiter einzudämmen. Die Ergebnisse sind für ihn nicht akzeptabel, schlicht und einfach zu viel, da der Landkreis um das 10-fache über dem Prädikat „TBC-frei“ liegt.
Probleme bereitet auch weiterhin das Rotwild. Noch ist nicht geklärt, wer nun wen mit der Krankheit ansteckt, die Rinder das Wild oder umgekehrt. Auf jeden Fall, so steht es für Kaiser fest, werden keine Rinder eines nicht-getesteten Betriebs im Frühling auf die Alpen kommen. Dies würde sonst die ganze Kontrolle wieder hinfällig machen.
Auch machen vereinzelt die Jäger dem Landratsamt einen Strich durch die Rechnung, weil sie Abmachungen in Sachen Abschüsse nicht einhalten. Ein Jäger stellt sich in seinem Revier komplett quer, hat lediglich 19% seiner Soll-Abschüsse getätigt. Ihm bescheinigt Christoph Hieke, der wildbiologische Fachmann am Landratsamt, eine etwas "konservative" Denkweise. Dieser Fall ist auch gerade deshalb so problematisch, weil dieses Revier inmitten des "Problembereichs" Stillach-Rappenalptal liegt, in der 13 der insgesamt 16 positiven Fälle aufgetreten sind. Allerdings sind diese Jäger rechtlich nur sehr schwer zu belangen.
Der Radio-Programmbeitrag zum Nachhören:
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