Moderator: Hits der 70er bis Heute
Sendung: Wach durch die Allgäuer Nacht
 
 
Junge Menschen mit Migrationshintergrund schilderten auf dem Podium im Landratsamt ihre Erfahrungen
(Bildquelle: Landratsamt Oberallgäu)
 
Oberallgäu - Sonthofen
Donnerstag, 17. Juli 2014

Vom neuen Ausländer zum Schuhplattler

Nicht immer ist es „cool“, anders zu sein. Etwa, wenn man in einem fremden Land die dortige Sprache nicht beherrscht. Oder wenn man schief angesehen wird, weil man eine andere Hautfarbe hat. Wie die 17-jährige Joy. Ihr Vater wurde als Pastor nach Deutschland berufen und deshalb lebt die Schülerin seit nunmehr drei Jahren in Immenstadt. Immer wieder bemerkt sie, wie Passanten die Köpfe zusammenstecken und über sie tuscheln.  Probleme mit der Sprache hatte Joy, die sich noch immer etwas fremd fühlt, hingegen nicht.  „Ich habe relativ schnell Deutsch gelernt“, sagte die Schülerin bei einer Podiumsdiskussion im Landratsamt anlässlich der Ausstellung „anders? – cool!“. Mit der Kenianerin schilderten vier weitere junge Leute mit Wurzeln in Russland, in der Türkei und im Libanon ihre meist positiven Integrations-Erfahrungen im Allgäu.

Tatjana hatte bereits Deutschkenntnisse im Gepäck, als sie 1983 als Elfjährige von Russland ins Allgäu übersiedelte. „Ich wurde gleich ganz anders akzeptiert als jemand, der gar kein Deutsch konnte“, sagte sie. Ebenfalls aus Russland stammt die 18-jährige Darja, die vor zwei Jahren ins Oberallgäu kam. „Jeden Tag bis zum Umfallen“ hat sie Deutsch gepaukt. Mit Erfolg: Aktuell hat sie ihren Realschulabschluss geschafft.

Orhan Uyar ist als Sohn türkischer Eltern in Immenstadt geboren und in Hindelang aufgewachsen. Inzwischen betreibt der 32-Jährige in Kempten eine eigene Rechtsanwaltskanzlei.  „Nach einer gewissen Phase des Fremdelns“ sei er als Kind rasch in die Dorfgemeinschaft aufgenommen worden und sogar beim Schuhplatteln dabei gewesen, schmunzelte er.

Anders Hadi (16): Obwohl auch er in Deutschland geboren wurde und mit der deutschen Sprache aufgewachsen ist, vermisst der junge Libanese manchmal Toleranz und Respekt. Zuweilen musste er sich nämlich auch schon diskriminierende Äußerungen wegen seines Migrationshintergrundes anhören. Von Mitschülern und Lehrern fühlt sich der Gymnasiast aber prima akzeptiert. Gekonnt moderiert wurde die Talk-Runde von den Immenstädter Gymnasiastinnen Verena, Sophie und Lea.


Tags:
migration hautfarbe diskussion oberallgäu


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