Tourismusgipfel auf dem Nebelhorn
Ein Gipfeltreffen im wahrsten Wortsinn: Auf dem Nebelhorn fand heute der 1. Tourismusgipfel Schwaben statt . Gastgeber der Veranstaltung mit mehr als hundert Teilnehmern war der Tourismusverband Allgäu/Bayerisch-Schwaben unter seinem Vorsitzenden Klaus Holetschek. Zentrales Thema: Was braucht der Tourismus, um seiner Rolle als Leitökonomie in Schwaben auch weiter gerecht werden zu können?
Bereits der Oberallgäuer Landrat Gebhard Kaiser machte in seinem Grußwort auf fast 2.000 Metern Höhe deutlich, dass der Tourismus auf die Unterstützung der Politik angewiesen sei. Oberstdorfs Bürgermeister Laurent Mies dazu: „Andere Bundesländer sind Bayern in der Tourismusförderung weit voraus.“
Mehrwertsteuersenkung als „Meilenstein“
Welche Probleme dem Gastgewerbe und der Tourismuswirtschaft in Schwaben auf den Nägeln brennen, zeigten auch die anschließenden Impulsreferate und Diskussionen. So appellierte Tourismusverbandschef Klaus Holetschek an die Gipfelteilnehmer, den reduzierten Mehrwertsteuersatz für die Hotellerie auf keinen Fall zurückzunehmen: „Hier wird für Generationen investiert und nicht für Wahlperioden.“ Der schwäbische BHG-Bezirksvorsitzende Johann Britsch forderte, den Steuersatz auch für die Gastronomie zu senken. Die Traditionsgastronomie auf dem Land sei schon jetzt vom Aussterben bedroht. Augustin Kröll, Geschäftsführer der Bergbahnen „Das Höchste“ erklärte, alle aktuellen Investitionen bei den Bergbahnen im Allgäu wären ohne die Mehrwertsteuersenkung nicht möglich gewesen. Als Vertreter der bayerischen Staatsregierung bezeichnete Staatsminister Thomas Kreuzer die Senkung der Mehrwertsteuer als „Meilenstein für die bayerischen Hotelbetriebe, mit der Nachteile im Wettbewerb ausgeglichen und Investitionen in Millionenhöhe angestoßen werden konnten“. Gleichzeitig versprach er, sich für die Beibehaltung einzusetzen.
Mehr Wertschätzung und Attraktivität für Serviceberufe
Aber auch andere Themen kamen zur Sprache wie der drohende Fachkräftemangel, dem die IHK Schwaben mit der aktuellen „Qualitätsoffensive Freizeitwirtschaft“ begegnet. So skizzierte der stellv. Hauptgeschäftsführer Dr. Peter Lintner verschiedene Initiativen, um zum Beispiel die Ausbildungsberufe im Tourismus wieder attraktiver zu machen. Finanzstaatssekretär Franz Pschierer ergänzte, um dem Fachkräftemangel zu begegnen, brauche man vor allem auch ein Umdenken in der Wertschätzung für Serviceberufe.
Sorge um Tourismusförderung
Klaus Holetschek und Dr. Otto Ziegler vom Ministerium für Wirtschaft, Infrastruktur und Verkehr thematisierten darüber hinaus ihre Sorge um die kommunale Infrastrukturförderung, die auch den Tourismus stark betreffe. Der Vorsitzende des Tourismusverbands Allgäu/Bayerisch-Schwaben appellierte deshalb, das Thema Tourismus in seiner hohen Bedeutung müsse bei der bayerischen Staatsregierung wesentlich stärker gebündelt werden, um all diesen Herausforderungen begegnen zu können.
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