Moderator: Isabelle Tausend
Sendung: AllgäuHIT-Drivetime
mit Isabelle Tausend
 
 
Oberstdorf Therme
(Bildquelle: AllgäuHIT)
 
Oberallgäu - Oberstdorf
Mittwoch, 15. Februar 2017

Bis zu 30 Millionen Euro für neue Oberstdorf-Therme

Der Markt Oberstdorf wird zwischen 25 und 30 Millionen Euro für die geplante neue Therme ausgeben. Das ist das Ergebnis der Marktgemeinderatssitzung am Dienstagabend. Bis auf Fundament und Blockheizkraftwerk bleibt kein Stein auf dem anderen. 2018 beginnen nach den jetzigen Planungen die Abrissarbeiten. Fertiggestellt soll die neue "Oberstdorf Therme" bis zur nordischen Ski-Weltmeisterschaft im Jahr 2021 sein. Die einzelnen Komponenten werden auf mehrere Stockwerke verteilt. Ganz oben: Der Saunabereich, der unter anderem mit einem einzigartigen 360 Grad-Bergblick bestechen soll.

Einen einstimmigen Beschluss im Marktgemeinderat sieht Oberstdorf auch nicht alle Tage und genau diesen gab es am Dienstagabend - Ein historischer Tag, könnte man zusammenfassen. Vielleicht ist es genau dieses Zeichen, das ein solches Millionenprojekt, wie der Thermen-Neubau, zum Start braucht. Viel zu lange haben die Oberallgäuer dieses „go“ hinausgezögert.

Parallel laufen jetzt verschiedene Verfahren los. Einerseits wird eine Interessensbekundung auf den Weg gebracht. Hier wird abgefragt, ob auch ein privater Betreiber gefunden werden könnte. Darüber hinaus wurde ein Bauleitverfahren eingeleitet, damit Baurecht geschaffen wird. Außerdem werden die Fördermöglichkeiten unter anderem mit der Regierung von Schwaben für eines solchen Bauprojekts konkretisiert. Alle drei Bausteine sollen in den kommenden drei bis vier Monaten abgeschlossen sein. Dann geht es einen Schritt weiter: Ein Architektenwettbewerb wird stattfinden.

Etwas für ganze Familie, aber kein Spaßbad
Tourismusdirektor Horst Graf schwebt bei der Therme ein Besuchermagnet vor, der die ganze Familie anspricht. Kinder und ihre Eltern sollen sich gleichermaßen wohlfühlen, wie auch Leute, die sich nach Entspannung und Ruhe sehnen. Im Obergeschoss des geplanten Gebäudes soll dazu ein Saunadorf entstehen. Dort soll auch ein Bereich mit einem 360-Grad-Panoramablick in die herrliche Bergkulisse geschaffen werden. Das neue Angebot soll einmalig in der Region aber auch im ganzen süddeutschen Raum sein, kündigt der Tourismuschef an.

Heimische Materialien statt Betonbunker
Wichtig ist Graf, dass die neue Therme den Ort Oberstdorf bzw. das Allgäu widerspiegelt. Daher soll die neue Freizeitattraktion der Marktgemeinde auch kein Betonbunker werden. Heimische Materialien wie Stein und Holz sollen daher verbaut werden, Licht die Erholungsstätte durchfluten. Statt Neubau würde Graf auch eher von „Relaunch“ sprechen.

Graf: Thermenangebot für Pensions- und Ferienwohnungsbetreiber äußerst wichtig
Vor einigen Jahren gab es Streit, ob saniert, neu gebaut oder die Therme vielleicht ganz abgeschafft werden könnte. Tourismusdirektor Horst Graf erklärt im Interview bei Radio AllgäuHIT, warum die Einrichtung so wichtig für die Marktgemeinde ist: „Wir haben tolle Hotels, die ihre eigenen Spa- und Wellness-Angebot haben. Wir haben aber auch einen ganz großen Anteil an Privatvermietern mit Ferienwohnungen und Pensionen. Diese haben meist nicht die Möglichkeit ein solches Angebot vorzuhalten. Genau diesen Gästen möchten wir z.B. bei Schlechtwetter Alternativen bieten. Wir wollen aber kein Spaßbad.“

Graf geht sogar noch einen Schritt weiter und will über die Therme neue Urlauber für Oberstdorf gewinnen und die Qualität eines Aufenthalts in Deutschlands südlichster Gemeinde weiter steigern.

Kosten von bis zu 30 Millionen Euro bei derzeitigen Zinssätzen stemmbar
Bei den Kosten geht Graf von etwa 25 bis 30 Millionen Euro aus. Die Wirtschaftlichkeitsberechnung zeige auf, dass dies für Oberstdorf machbar sei. Zudem sei die Summe derzeit einfacher zu schultern, da die Zinssätze gerade so günstig sind, wie lange nicht. Schließlich galt Oberstdorf in den vergangenen Jahren schon einmal als "rote Laterne" im Landkreis, was Schulden betrifft. Die Lage hat sich unter Bürgermeister Laurent Mies aber schon etwas entspannt.

Scheuklappen ablegen und nach vorn schauen
Nicht nur die Oberstdorfer dürften das Millionenprojekt mit Spannung verfolgen, auch viele Einheimische aus der näheren Umgebung. Schließlich hatte die Oberstdorf Therme auch in den vergangenen 46 Jahren einen hervorragenden Ruf, insbesondere bei den Saunagängern. Den Saunafreunden, die sich gern an die alte ruhreiche Zeit der Therme erinnern, sei gesagt: Ein Rückblick ist schön, um in Erinnerungen zu schwelgen. Nach Jahrzehnten des „Nichtstuns“ müssen jetzt die Scheuklappen wegfallen und der Blick für die Zukunft frei gemacht werden. Mit Scheuklappen wäre der 360-Grad-Blick in der geplanten neuen Panoramasauna auch nach Fertigstellung wohl nur halb so schön.

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