Moderator: Hits der 70er bis Heute
Sendung: Der AllgäuHIT-MIX
 
 
Der amtierende Bürgermeister der Stadt Immenstadt Armin Schaupp und seine Frau Gunhild Schaupp
(Bildquelle: Siegfried Lüer)
 
Oberallgäu - Immenstadt
Mittwoch, 19. Februar 2014

Gewerbegebiet, Hofgarten und mehr

Im fast bis auf den letzten Platz besetzten Saal der Krone in Immenstadt-Stein haben sich die Aktiven, die Grünen und die SPD auf ihren Wahlkampf eingeschworen. Die unterstützenden Fraktionen des amtierenden Bürgermeisters Armin Schaupp hatten klar Position bezogen, bei den echten Brennpunkten der Stadt Immenstadt.

Eine Wahlveranstaltung soll am Ende natürlich immer eines: Wählerstimmen bringen. Doch mit erstaunlicher Offenheit auch und gerade bei heiklen Themen hatten die drei Fraktionsführer Herbert Waibel (Die Aktiven), Werner Oppold (Grüne) und Peter Elgaß (SPD) geglänzt.

Beim Thema Hofgarten beispielsweise müsse der Rotstift angesetzt werden. Hier gebe es jährlich enormes Sparpotential. Schließlich habe sich das Marktumfeld für den Betrieb einer Stadt- oder Veranstaltungshalle, wie dem Hofgarten, in den letzten Jahren in der Region stark verändert. Mit der Big Box Allgäu in Kempten sei ein großer Magnet entstanden, die frühere Immenstädter Veranstaltungen zu sich abgezogen hätte. Kurzum: Ein Hofgarten wird nie wieder zu alter Stärke zurückkommen - Hier Geld hineinzustecken und dafür bei den Schulen zu sparen, halten die drei Fraktionen nicht vertretbar. Schließlich könne Immenstadt keinesfalls aus dem Vollen schöpfen. Für Investitionen stehen außerdem nur eine Million Euro zur Verfügung. „Wenn wir das Geld hätten, würden wir den Hofgarten oder andere Dinge natürlich erhalten. Wir haben es aber nicht“, sagte Peter Elgaß.

Klare Priorität hätten die Bildungseinrichtungen. Allerdings müsse dabei „Modernes Lernen von morgen“ beachtet werden. Helfen soll ein Masterplan Schule. Dort gehe es darum, wertbeständige Bausubstanz zu schaffen. Eine Kommune könne es sich nicht leisten alle 15 Jahre neu zu bauen. Mit diesem Masterplan habe man dann aber eine Nutzungsflexibilität für neue Schulformen.

Auch das Freibad am Kleinen Alpsee in Immenstadt. Dort wird ein beheiztes 50- Meter- Becken betrieben. Die Kosten seien zu hoch für einen Weiterbetrieb, meinen die drei Fraktionen. Früher habe man auch nur dann zum Baden gehen können, wenn das Wetter mitgespielt habe. Heute könnte auch bei Regenwetter geschwommen werden, bloß wollen das nur wenige bis keine. Das Hallenbad dagegen müsse gehalten werden - Gerade für Senioren und den Schulsport sei diese Einrichtung der Stadt sinnvoll.

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Wahlveranstaltung in Immenstadt
 
       
 
       
 
               

Die Stadt spart aber auch ganz praktisch bei den Bauvorhaben. Denn Bürgermeister Armin Schaupp sei ein praktischer Typ. Er selbst erzählte, dass er bei der Sanierung der B308 an oftmals mit dem Fahrrad hinausgefahren sei, um sicherzustellen, dass die Arbeiten termingerecht fertig werden. Ein Alpsee- Rundweg sei eine touristisch interessante Sache, doch vermutlich nicht machbar: „Wenn es heißt, wir sollen diesen Radweg bauen, dann klingt das zunächst einmal toll. Doch mit Baukosten von einer Million Euro ist es nicht getan, schließlich kommen dazu noch Hangsicherungsmaßnahmen und vieles weitere mehr. Das Projekt ist in unserer derzeitigen, finanziell angeschlagenen Situation nicht umsetzbar. Und fragen Sie doch einmal die Grundstücksbesitzer, ob sie ein paar Flächen abgeben wollen“, so Schaupp. Und Herbert Waibel von den Aktiven ergänzt: „Bei diesem Thema hat Herausforderer Ralph Eichbauer keine Ahnung, vielleicht hätte er sich vor seiner Aussage mit seiner Fraktion beraten sollen“, gab Aktiven-Fraktionsführer Waibel zu bedenken. Insgesamt habe der Bürgermeister der Stadt Planungs- und Baukosten in Millionenhöhe gespart - Dieses Geld hätte ansonsten zusätzlich aufgebracht werden müssen.

Neue Einnahmen könnte es für die Stadt durch ein neues Gewerbegebiet „Seifen-West“ geben. Aus dem Publikum kam die Frage, wie Immenstadt dieses erschließen wolle, schließlich hätte die Stadt kein Geld, müsste aber hier zunächst investieren, damit sich Gewerbe ansiedeln könne. Bürgermeister Armin Schaupp antwortete, dass erst dann investiert würde, wenn es entsprechende Zusagen für eine Ansiedlung geben würde. Fakt sei auch, dass Geldausgabe und Geldeingang durch einen Grundstücksverkauf nah beieinander liegen müsste, so der amtierende Rathauschef.

Alles in allem war die Wahlkampfdiskussion der drei Fraktionen samt Bürgermeister eine gelungene Veranstaltung. Musikalische Umrahmung aus den eigenen Reihen und Kabarettist Max Adolf rundeten den Abend ab. Adolf hatte den Politikern dabei auf den Zahn gefühlt und Vergleiche zu Sonthofen gezogen. Vom Publikum erntete er viel Gelächter und seinen verdienten Applaus.

Radio AllgäuHIT war von den drei Fraktionen mit der Moderation des Abends, sowie der technischen Durchführung (Beschallung, etc.) beauftragt worden.


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hofgarten finanzen wahlkampf bildung


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