Walter Weyers verlässt Landestheater Schwaben in Memmingen
Nach 19 Jahren verlässt Walter Weyers das Landestheater Schwaben: Ensemble verabschiedet Intendanten mit schillernder Revue – Oberbürgermeister lobt sehr gute persönliche Zusammenarbeit.
Zum Abschied von Walter Weyers war das Haus noch einmal übervoll. Rund 600 Ehrengäste, Wegbegleiter, Abonnenten und Freunde von Joséphine und Walter Weyers bereiteten dem langjährigen Intendanten einen Abschiedsabend, wie er für einen Theatermann nicht schöner sein kann: Auf der Bühne inmitten seines Beifall klatschenden Ensembles stehend, genoss Walter Weyers die stehenden Ovationen des Publikums.
Ein dreifacher „Goldener Walter“ wurde ihm in einer schillernden Revue mit viel Witz und Esprit von seinen Schauspielerinnen und Schauspielern verliehen - in den Kategorien bester Autor, bester Regisseur und bester Intendant (Revue von Schauspielerin Anke Fonferek und Regisseur Klaus-Dieter Köhler)
Auf eine „sehr gute persönliche Zusammenarbeit mit Walter Weyers“ blickte Oberbürgermeister Dr. Ivo Holzinger in seiner Ansprache als Vorsitzender des Zweckverbands Landestheater Schwaben zurück. Über all die Jahre habe es keinen Theaterskandal gegeben, resümierte der Oberbürgermeister. In den Jahren von Weyers Intendanz wurde das Theaterhaus für 14 Millionen Euro bis zum Jahr 2010 saniert und neu gestaltet und damit eine „neue kulturelle Mitte“ in Memmingen geschaffen, brachte Holzinger in Erinnerung.
Prof. Dieter Rehm, Präsident der Akademie der Bildenden Künste in München, würdigte, dass Weyers in seinen Inszenierungen auch große Tabus der Gesellschaft angesprochen habe. „Ich erinnere mich hier besonders an die eindrückliche Inszenierung von ,Kindersoldaten‘“, betonte Rehm. Eigene Hingabe und Ideen seien prägend gewesen für Theaterschaffen von Walter Weyers.
Von einer „angenehmen, stets klugen Zusammenarbeit“ sprach Thomas Schwarzer vom Deutschen Bühnenverein. Er erzählte von einer charakteristischen Begegnung mit dem Intendanten bei einer Tagung des Bühnenvereins: „Morgens um 9 Uhr hat er mir im Foyer bereits die Welt erklärt, sprach von den drei Weltreligionen und Heavy Metal. Mit fast kindlicher Freude brannte er für seine Leidenschaft, für seine anstehenden Projekte.“
Zur Abschiedsparty mit Musik der 80er Jahre im und vor dem Theaterhaus leistete auch das angenehme laue Sommerwetter seinen Beitrag.
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