Regionalliga: FC Memmingen - FC Augsburg II 0:5 (0:4)
Nach einem Zwischenhoch mit dem Pokalerfolg gegen den FV Illertissen (2:1) und dem Punktspielsieg in Pipinsried (3:0) steckt der FC Memmingen schon wieder in einem Tief. Das Regionalliga-Heimspiel gegen die Bundesliga-Reserve des FC Augsburg wurde mit 0:5 (0:4) sang- und klanglos verloren. In der ersten Halbzeit fehlte jegliche Körpersprache der vorangegangenen Partien und schon nach 20 Minuten war es praktisch gelaufen. Zum ersten Mal in einem Viertliga-Vergleich ging der FCM gegen den FCA II zuhause leer aus.
Der Frust war dem Memminger Vorsitzenden Armin Buchmann ins Gesicht geschrieben. Wegen seines Urlaubs hatte er die beiden vorangegangenen Siege verpasst. Angesichts des Geschehens am Freitagabend konnte er die Schilderungen, dass die Mannschaft zuvor richtig gut gespielt habe, nicht so recht glauben. Für den Gelb-Rot-Geperrten Branko Nikolic beorderte Trainer Stefan Anderl Tim Buchmann in die Innenverteidigung, nicht die Idealposition für den jungen Allrounder, wie sich herausstellen sollte. Weil Angreifer Fabian Krogler sich wieder fit meldete, rückte Furkan Kircicek nach seinen beiden Treffern in Pipinsried aus dem Sturmzentrum zurück auf die Außenbahn. Beide bleiben – wie auch alle anderen – blass.
Weil die Augsburger im Feierabendstau steckten, ging es zehn Minuten später los. Jungprofi Marco Richter traf zwischen der elften und 18. Minute dreimal, darunter durch einen von Buchmann verursachten Foulelfmeter. Mit Richters lupenreinem Hattrick kündigte sich ein Debakel an, zumal der ehemalige Bundesliga-Spieler Markus Feulner das Ergebnis noch vor der Pause auf 0:4 schraubte (35.).
David Anzenhofer kam von der Bank in die Innenverteidigung, nach vorne ging bei Memmingen auch durch die Einwechslung von Simon Ollert (58.) nun mehr. Aber alles Bemühen war vergebens, weil die Fehler, die mit dem Druck in der FCA-Abwehr provoziert wurden, überhaupt nicht zur Ergebnisverbesserung genutzt werden konnten. Per Konter machte vielmehr Efkan Bekiroglu das 0:5 (71.). Gästecoach Dominik Reinhardt machte es gnädig, sprach davon, dass der verdiente Sieg vielleicht etwas zu hoch ausgefallen sei. Aber es blieb der Eindruck, dass seine Truppe eher das halbe Dutzend hätte vollmachen können, als der FCM den Ehrentreffer. 14 Mal haben die FCA-Reservisten in den vergangenen drei Punktspielen getroffen – imposant! Das Murren des zahlenden Publikums - 847 waren es dieses Mal bei gleichzeitiger Eishockey-Konkurrenz nebenan - hielt sich noch in Grenzen. Die Zuschauer erkannten die Überlegenheit des Gegners und den Klassenunterschied an diesem Abend. Der Unterhaltungswert in der Memminger Arena ist bei den Regionalliga-Heimspielen bei nur einem Heimsieg aus fünf Versuchen aber momentan äußerst dürftig.
Einmal mehr mahnte Anderl Geduld angesichts der immer noch zahlreichen Ausfälle an, verwies darauf, dass noch Punkte aus 26 Spielen zu holen sind. Aber die Lage ist ernst. Gegen Augsburg deutete nichts darauf hin, wie es die Memminger schaffen könnten, aus dem Tabellensumpf herauszukommen. Drei der nächsten vier Begegnungen finden auswärts statt, wo bislang genauso viel beziehungsweise wenig wie zuhause geholt wurde – nämlich jeweils nur drei Punkte. Nächsten Samstag geht zum FC Bayern München II, anschließend nach Bayreuth (3. Oktober) und Nürnberg (7. Oktober) – lediglich unterbrochen vom Unwetter-Wiederholungsspiel gegen den FC Unterföhring (27. September).
FC Memmingen: Gruber - Boyer, Buchmann, Schröder (66. Rochelt), Lutz - Kircicek, Schad, Heger, Fülla (46. Anzenhofer) - Krogler (58. Ollert), Salemovic.
FC Augsburg II: Niemann – Della Schiava, Jürgensen, Jakob – Ramser, Feulner, Lobenhofer – Greisel (74. Duman), Bekiroglu (81. Zupur), Lannert (66. Mergel) – Richter.
Tore 0:1 (11.) Richter, 0:2 (16.) Richter (Foulelfmeter), 0:3 (18.) Richter, 0:4 (35.) Feulner, 0:5 (71.) Bekiroglu. - Schiedsrichter Huber (Wurmannsquick). – Gelbe Karten: Lutz, Buchmann, Anzenhofer, Rochelt / Lannert, Feulner, Ramser.- Zuschauer 847.
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