Großeinsatz der Rettungskräfte in Memmingen
Am vergangenen Freitagmittag wurde in Memmingen ein Großalarm von Feuerwehr, Polizei und Rettungsdienst ausgelöst: Im Keller eines Hotels in der Kalchstraße /des Hotels „Weißes Ross“ in der Innenstadt war Kohlenmonoxid ausgeströmt. Drei Personen zogen sich schwere Verletzungen zu. Weitere 25 klagten über Atembeschwerden und Schwindel. 70 Personen mussten evakuiert werden.
Die Tatsache, dass in dem Hotel Kohlenmonoxid austrat – ein geruchloses, giftiges Gas – wurde entdeckt, als der Rettungsdienst gegen Mittag zu einem weiblichen Hotelgast gerufen wurde, der über Kreislaufbeschwerden klagte. Dabei schlug das CO-Warngerät Alarm, mit dem die Rettungswagenbesetzung der Johanniter ausgestattet waren. Die sofort hinzugezogene Feuerwehr bestätigte, dass im Keller des Gebäudes Kohlenstoffmonoxid austrat, konnte das Leck aber nicht lokalisieren.
Eine Spezialeinheit der Münchner Berufsfeuerwehr (AFT-Einheit – Analytische-Task-Force) sowie ein Toxikologe eilten nach Memmingen, um das Gasleck ausfindig zu machen. 80 Feuerwehrleute und Polizisten aus der Region sowie eine große Anzahl an Rettungskräften unterstützten die Rettungsarbeiten. In der Memminger Innenstadt waren mehrere Straßen gesperrt. Das Hotel wurde umgehend evakuiert, dabei wurden 70 Personen durch den Rettungsdienst, der mit einem Großaufgebot vor Ort war, medizinisch untersucht.
25 von ihnen – darunter drei Helfer des Rettungsdienstes - mussten danach in Kliniken zur Weiterbehandlung eingeliefert werden. Sie alle konnten die Krankenhäuser mittlerweile wieder verlassen. Drei weitere Personen gelten Polizeiangaben zufolge als schwer verletzt. Dabei handelt es sich um einen weiblichen Hotelgast und eine Angestellte, sowie und ein Mitglied der Rettungsdienstbesatzung, die als erstes am Einsatzort eingetroffen waren. Eines der Opfer wurde mit dem Rettungshubschrauber in eine Spezialklinik geflogen.
„An einem Großeinsatz wie diesem sieht man einmal mehr, wie wichtig ein gut funktionierender, ausreichend besetzter und vor allem gut ausgebildeter Rettungsdienst für die Allgemeinheit ist. Ohne das Gas-Warngerät, das zu unserer Standardausrüstung gehört, wären vermutlich noch wesentlich mehr Menschen zu Schaden gekommen“, sagt Markus Adler, Mitglied des Regionalvorstandes der Johanniter im Allgäu.
Die Schnell-Einsatzgruppe der Johanniter aus Memmingen waren mit sieben Personen und zwei Fahrzeugen an dem Einsatz beteiligt gewesen. Die Polizei geht derzeit von einem technischen Defekt am hauseigenen Blockheizkraftwerk aus. Am Samstagvormittag begannen Spezialisten des Bayerischen Landeskriminalamts und Ermittler der Kriminalpolizei Memmingen mit der Ursachenforschung. Die Stadt Memmingen gab das Hotel am Samstagnachmittag in Absprache mit der Feuerwehr wieder frei.
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