mona GmbH testet ersten vollelektrischen Bus im Kemptener Stadtgebiet
Busse mit vollelektrischem Antrieb gelten als leise und emissionsarm. Zwei Wochen lang testen die zwei mona Verkehrsbetriebe Haslach Bus und Kemptener Verkehrsbetriebe (KVB) jetzt einen solchen umweltfreundlichen E-Bus im Stadtverkehr von Kempten. Der elektrische Bus soll sich im Tagesbetrieb von früh um sechs Uhr bis 20 Uhr bewähren. Täglich wird er über 200 Kilometer im Einsatz sein.
E-Busse haben gegenüber Bussen mit Verbrennungsmotoren entscheidende Vorteile: Sie fahren geräuscharm. Lediglich die Abrollgeräusche sind zu hören. Zudem gelten sie als als feinstaubfrei und sind deshalb besonders umweltfreundlich. Vor allem für Bewohner von Städten kann der Einsatz von Elektrobussen eine große Entlastung sein. Angenehm für die Fahrgäste: Der E-Bus kann ruckfrei anfahren und bremsen.
Noch sind die Anschaffungskosten für einen E-Bus mit rund 450.000 Euro etwa doppelt so hoch wie für einen konventionellen Bus. Dennoch sieht Hans Haslach, Senior-Geschäftsführer von Haslach Bus und mona Aufsichtsratsmitglied, wirtschaftliche Vorteile: Gegenüber einem Dieselbus sind nach Herstellerangaben rund 20.000 Euro Einsparungen im Jahr möglich. Auch bei der Wartung dürfte der E-Bus günstiger sein. Ein Elektrobus fährt beispielsweise ohne Getriebe, so dass die Wartung hierfür wegfällt. Auch die Bremssysteme werden weniger beansprucht. Sobald der Fahrer vom Gas geht, bremst der E-Bus automatisch herunter. Als positiver Nebeneffekt lädt sich bei diesem Vorgang die Batterie teilweise wieder auf. Bei der ersten Testfahrt durch Kempten verlängerte sich die Fahrtzeit bis zum nächsten Aufladen so um ganze zwei Stunden.
Hans Haslach ist überzeugt: „Mit E-Bussen haben wir eine Zukunftsmöglichkeit.“ Diese Aussage unterstreicht auch KVB-Betriebsleiter Herbert Beck: „Sich mit Elektromobilität im öffentlichen Nahverkehr zu beschäftigen, lohnt sich.“ Mit den Allgäuer Überlandwerken (AÜW) habe man einen regionalen Stromversorger vor der Haustüre, und das sei eine interessante Symbiose. Doch zunächst müsse man die Testergebnisse abwarten.
Nach etwa sieben Jahren, rechnet der Verkaufsleiter Udo Riess von der Herstellerfirma eBus Europa in Memmingen vor, habe sich ein E-Bus amortisiert. Zugrunde liegt dieser Berechnung ein Netto-Dieselpreis von ein Euro pro Liter, 18 Cent pro Netto-Kilowattstunde Strom sowie eine tägliche Laufleistung von rund 230 Kilometern. Die beim Testbus verwendeten Nickel-Mangan-Cobalt-Batterien sind zudem sicherer: Bei Überhitzung schmelzen sie statt zu brennen. Die insgesamt sieben Batteriemodule werden über Nacht aufgeladen. Vier davon befinden sich auf dem Dach, drei unter dem Sitz.
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