Sommergespräch der Wirtschaftsjunioren Kempten-Oberallgäu
Erfolgreiches Sommergespräch der Wirtschaftsjunioren Kempten-Oberallgäu im Stadttheater in Kempten. "Akademisieren wir uns zu Tode? - Wir brauchen nicht nur Häuptlinge, sondern auch Indianer" war das Thema. Zahlreiche Interessierte hatten die Podiumsdiskussion am Donnerstagabend verfolgt.
Schnell wurde klar, dass in manchen Handwerksberufen der Ausbildungsmangel schon deutlich angekommen ist. Berufe wie Bäcker, Metzger oder Frisör seien heute nicht mehr so stark nachgefragt. Vor einigen Jahren sei das noch anders gewesen, meint der schwäbische Handwerkskammer-Präsident Hans-Peter Rauch. Er betreibt selbst eine Metzgerei im oberallgäuer Waltenhofen.
Doch nicht nur die Attraktivität so manchen klassischen Berufs ist das Problem, auch der demographische Wandel lässt die Azubi-Zahlen sinken. Hinzu kommt, dass viele nach ihrem Schulabschluss offenbar ein Studium einer Ausbildungsstelle vorziehen.
Der österreichische Kritiker und Journalist Dr. Andreas Unterberger meint, dass das Studieren inzwischen zu leicht sei. Entsprechende Hürden würden immer weiter abgebaut. In Österreich gebe es beispielsweise keine Aufnahmeprüfung und auch keine Studiengebühren. Hier gibt es inzwischen Studenten-Flüchtlinge z.B. in Innsbruck und Wien, auch aus dem Allgäu. Er habe das Gefühl, sagte er gleich zu Beginn der Diskussionsrunde, dass heute fast jeder einen Doktortitel bekommen könne. Dabei ist gerade er ein Verfechter des dualen System, eben der Berufsausbildung auf der einen und dem Studium auf der anderen Seite.
Grundsätzlich dürften nicht nur Bestnoten in die Entscheidung mit einfließen, wen man als Auszubildenden an Bord holt oder nicht, meinte Joachim Skala, Vorstand der Scaltel AG in Waltenhofen. In seinem Unternehmen schaue man schon genau, welche Person da genommen würde. Auch ein entsprechendes Elternhaus könne da enorme Vorteile mit sich bringen. Allgemein steht wohl fest, dass manche Schulabgänger heute nicht einmal mehr einfache Umgangsformen beherrschen, zum Beispiel grüßen, wenn ein Raum betreten würde. Eltern seien hier mehr gefragt, so der Tenor. Man dürfe die Erziehung nicht an die Schulen abgeben. Diese könnten das Verlorene nicht auffangen.
Der Präsident der Hochschule Kempten, Professor Dr. Robert Schmidt, ist stolz darauf, dass seine Einrichtung in den vergangenen Jahren die Studentenzahl fast verdoppelt hat. Aktuell studieren an der Kemptener Hochschule etwa 5.900 junge Menschen. Er merkte an, dass das Handwerk davon schon auch profitiere. Schließlich würde nicht jeder Akademiker werden. Manche brechen ihr Studium auch ab und landen dann im klassischen Handwerk, machen eine Ausbildung, etc.
Einig waren sich alle, dass sich der Kampf um gute Auszubildende weiter verschärfen wird. Die Unternehmen müssten sich etwas einfallen lassen, hieß es. Während bislang die Firma sich ihren Azubi aussuchte, dürfte es schon in wenigen Jahren genau anders herum sein. Der potentielle Auszubildende nimmt das beste Angebot an. Teilweise sei dies heute schon so. Ganz so weit wie in Österreich, wo Firmen mit Werbespots im Fernsehen versuchen die 14- bis 15-jährigen später für eine Ausbildung zu begeistern, sei es in unserer Region noch nicht, so der Präsident der schwäbischen Handwerkskammer Hans-Peter Rauch. Allerdings seien die Unternehmen auch in unserer Region schon an den Jugendlichen dran, um diese für sich zu gewinnen.
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