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Der Rettungshubschrauber am neuen Klinikum Kempten
(Bildquelle: AllgäuHIT)
 
Kempten
Donnerstag, 3. April 2014

Klinikverbund Kempten-Oberallgäu funktioniert immer besser

Erneut verbessert und stabilisiert hat sich die wirtschaftliche Situation des Klinikverbundes Kempten-Oberallgäu. Bei einer Pressekonferenz legten die Geschäftsführer Andreas Ruland und Michael Osberghaus sowie Landrat Gebhard Kaiser und Kemptens Oberbürgermeister Dr. Ulrich Netzer wiederum einen positiven Jahresabschluss vor. Demnach hat sich 2013 der erwirtschaftete Überschuss der vier Kliniken von 110.000 auf 519.000 Euro erhöht. Angesichts der allgemein schwierigen Rahmenbedingungen sei dieses Jahresergebnis als positiv und äußerst erfreulich zu betrachten, so die Klinikgeschäftsführer.

Fusion der Kliniken abgeschlossen
Als „Tüpfelchen auf dem i“ bezeichnete Landrat Gebhard Kaiser die Fusion der Kliniken-Gesellschaft, die im Januar 2014 per Eintrag im Amtsgericht Kempten formal vollzogen wurde. Damit seien die strukturellen Entwicklungen im Oberallgäu und in Kempten nun im Wesentlichen abgeschlossen. Zentrale Zielsetzung der gemeinsamen Gesellschaft des Landkreises Oberallgäu und der Stadt Kempten sei es, die medizinischen und wirtschaftlichen Ressourcen besser zu nutzen. Damit könne das Kernanliegen, nämlich die bestmögliche medizinische, wohnortnahe Versorgung der Bevölkerung, auf Dauer sichergestellt werden. „Die Gründung des Klinikverbundes war richtig, der wirtschaftliche Erfolg hat sich eingestellt“, bekräftigte Aufsichtsratsvorsitzender Gebhard Kaiser, „der eingeschlagene Weg ist gut und hat sich bewährt.“

Die erfolgreiche Zusammenarbeit der Stadt Kempten und des Landkreises Oberallgäu auf Gesellschafterebene sei Voraussetzung für die positive Entwicklung der Kliniken im Klinikverbund gewesen, so Oberbürgermeister Dr. Netzer. „Die Doppelspitze im Aufsichtsrat hat sich bewährt und soll auch weiterhin fortgeführt werden“, sagte der stellvertretende Aufsichtsratsvorsitzende, der für eine weitere enge Zusammenarbeit und das Zusammenwachsen im Verbund plädierte. Dr. Netzer: „Nur im Miteinander können auch in Zukunft die Klinikstandorte weiterentwickelt werden.“

Patientenzahlen erneut gestiegen
Wiederum gestiegen sind 2013 die Patientenzahlen. Insgesamt wurden im Klinikverbund knapp über 41.000 Patienten stationär behandelt. Dies bedeutet gegenüber dem Vorjahr einen Anstieg um insgesamt 178 Patienten. Der Casemix (Fallschweregrad) stieg um 1,6 Prozent, was sich deutlich auf die Steigerung des Umsatzes niedergeschlagen hat. Dieser konnte in den Kliniken um insgesamt 4 Prozent erhöht werden. So wurden  2013 in den Kliniken 140,6 Millionen Euro Umsatz erwirtschaftet (2012: 135,4 Millionen Euro).

Medizinische Angebote weiter ausgebaut
Kräftig ausgebaut haben die Kliniken 2013 die medizinischen Angebote für eine hochwertige Gesundheitsversorgung der Bevölkerung. So wurde am Klinikum Kempten die Hauptabteilung Neurologie etabliert. Ebenso wie die neue Zentrale Interdisziplinäre Notaufnahme (ZINA), die eine qualitativ hochwertige Notfallversorgung bis in den Raum Isny und Leutkirch sowie Obergünzburg und Marktoberdorf sichert. In Betrieb genommen wurde die Schmerztagesklinik in Zusammenarbeit mit den Bezirkskliniken Schwaben. Im Ärztehaus am Klinikum haben sich die Praxen für Neurochirurgie, Neurologie und Pneumologie neu angesiedelt. Damit können von den Patienten weitere ergänzende Angebote am Klinikstandort Kempten in Anspruch genommen werden. Daneben sind weitere Organkrebszentren wie das Darmzentrum und das Pankreaszentrum gegründet und erfolgreich zertifiziert worden. An der Klinik Immenstadt ging eine Bereitschaftspraxis in Betrieb, die von niedergelassenen Ärzten betrieben wird. Darüber hinaus wurde eine Praxis für Onkologie an der Klinik Immenstadt etabliert. Damit wurde auch für dieses Gebiet die Versorgungslücke im südlichen Oberallgäu geschlossen. „Neben den bewährten und etablierten Leistungsangeboten in den Klinikstandorten tragen diese Leistungen zu einer Weiterentwicklung und Verbesserung der Patientenversorgung bei“, betonten die Kliniken-Geschäftsführer.

Position als Arbeitgeber gestärkt
2013 wurden in den Kliniken Kempten, Immenstadt, Sonthofen und Oberstdorf 61 Mitarbeiter mehr als im Jahr zuvor beschäftigt. Damit arbeiten im Klinikverbund mit den Beteiligungsgesellschaften insgesamt 2.500 Menschen, davon über 2.000 im reinen Klinikbetrieb. „Mit der klinikeigenen Kinderkrippe und dem Projekt „Audit Beruf und Familie“ fördern wir die Vereinbarkeit von Familie und Beruf nach besten Kräften“, sagte Andreas Ruland. Für die Mitarbeiter gebe es neue Weiterbildungsmöglichkeiten, wie zum Beispiel die „Fachweiterbildung Intensiv“ und „Zentrale Notaufnahme“, um den zu erwartenden Fachkräftemangel speziell in diesen Bereichen vorzubeugen. Diese neuen Kurse werden in Zusammenarbeit mit der klinikeigenen Berufsfachschule für Krankenpflege angeboten und stehen auch den Mitarbeitern aus anderen Kliniken zur Verfügung.

„Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter leisten mit ihrem unermüdlichen Einsatz den entscheidenden Beitrag zur erfolgreichen und nachhaltigen Entwicklung unseres gemeinnützigen Unternehmens“, so Ruland. Die Position als attraktiver und verlässlicher Arbeitgeber in der Gesundheitsregion werde man weiter ausbauen.

Investitionen in Weiterentwicklung der Standorte
Im vergangenen Jahr wurden insgesamt 17,753 Millionen Euro investiert. Über Fördermittel konnten davon 10,110 Millionen Euro abgedeckt werden. Die restlichen 7,643 Millionen Euro mussten aus eigenen Mitteln finanziert werden.

In die Baumaßnahmen flossen allein 12 Millionen Euro. So wurden in Kempten 9,5 Millionen Euro in den Bau der neuen Zentrale Notaufnahme und der Radiologie investiert. In Immenstadt flossen 1,8 Millionen Euro unter anderem in den Umbau der zentralen Sterilgutversorgung, in den Neubau des Lagers sowie in den Ausbau des Hubschrauberlandeplatzes. Für die Klinik in Oberstdorf wurden für 700.000 Euro abschließend die in Wahlleistungsstation investiert, weitere Praxisräume eingerichtet und der bestehende OP saniert.

Weitere 5,7 Millionen wurden für medizinische Ausstattung und Geräte der Kliniken ausgegeben, um so die Patientenversorgung weiterhin auf dem neuesten Stand der Technik anbieten zu können.

„Wir freuen uns, dass wir trotz dieser hohen Investitionen die Bankverbindlichkeiten um rund 5 Millionen Euro reduzieren konnten“, betonte Michael Osberghaus.

Neu: Klinik für Lungenheilkunde
„Trotz allgemein schwieriger Rahmenbedingungen werden wir die Profilschärfung unserer Standorte weiter verfolgen“, sind sich die Geschäftsführer einig, „dabei haben wir den langfristigen Unternehmenserfolg im Fokus.“ Auch 2104 gehe man von einer wirtschaftlich stabilen Situation aus. Derzeit wird an den Standorten Kempten und Immenstadt die neue Hauptabteilung für Lungenheilkunde (Klinik für Pneumologie, Thoraxonkologie, Schlaf- und Beatmungsmedizin) etabliert. Chefarzt der standortübergreifenden Klinik, die ihren Schwerpunkt in Immenstadt hat, ist Privatdozent Dr. Christian Schumann. „Lungenerkrankungen werden auch im Allgäu in den nächsten 15 bis 20 Jahren deutlich zunehmen“, begründet Ruland das Engagement für das Konzept mit Anwendung neuester Technologien und wissenschaftlicher Erkenntnisse zugunsten lungenkranker Patienten.

Hauptabteilung Neurologie wird ausgebaut - bald Neurologische Frührehabilitation
Die im vergangen Jahr eingerichtete Hauptabteilung Neurologie wird in diesem Jahr weiter ausgebaut. Zudem ist geplant, eine Neurologische Frührehabilitation einzurichten. Die Weiterbehandlung für Patienten mit schweren neurologischen und neurochirurgischen Erkrankungen wie z.B. schweren Schlaganfällen und Hirnblutungen ist dann nach der Akutphase auch direkt vor Ort möglich. Die Neurologische Frührehabilitation soll ein Bindeglied sein zwischen der Akutbehandlung im Krankenhaus (vor allem auf der Intensivstation) und der klassischen Rehabilitation. Dabei sind die Patienten zwar noch stationär behandlungsbedürftig, werden aber gleichzeitig intensiv rehabilitativ-therapeutisch betreut. Die Aufenthaltszeit wird im Durchschnitt vier bis zehn Wochen betragen.


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kliniken bilanz wirtschaft gewinn


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