Klinikum Kempten: erstes Magenkrebszentrum in Schwaben
Erstmals in Schwaben hat die Deutsche Krebsgesellschaft am Klinikum Kempten ein Magenkrebszentrum zertifiziert. Damit kann allen Patienten mit einer bösartigen Erkrankung des Magens höchste Behandlungsqualität zugesichert werden.
„Magenkrebszentrum wird eine Klinik nur dann, wenn diese Erkrankung dort entsprechend häufig und mit hoher Qualität behandelt wird“, betont Zentrumsleiter Professor Dr. Peter Büchler. Parallel haben die unabhängigen Fachgutachter das Darmzentrum sowie das Pankreaszentrum am Klinikum überprüft und erneut als zertifizierte Organzentren empfohlen. Mit den nun drei anerkannten Fachbereichen bei bösartigen Erkrankungen des Bauchraumes erhält das Klinikum Kempten die Auszeichnung Viszeralonkologisches Zentrum.
Gute Vernetzung mit niedergelassenen Ärzten
In Süddeutschland gibt es bisher lediglich zwei Magenkrebszentren. „Diese hochspezialisierten Einrichtungen können nur dann entstehen, wenn eine gute Zusammenarbeit zwischen Kliniken und den niedergelassenen Kollegen im Umkreis stattfindet“, so Prof. Büchler. Die Vernetzung mit den Fachärzten im niedergelassenen Sektor fördere und festige den Standard einer modernen und optimalen Krebsversorgung. Mit den drei Organzentren gewährleiste der Klinikverbund Kempten-Oberallgäu eine transparente, fachlich übergreifende und individuelle Therapie für die Patienten in der Region. „Dank der gemeinsamen Anstrengungen eines hochmotivierten Kollegenteams in Kempten und den Kliniken Immenstadt, Sonthofen und Oberstdorf hat sich das Viszeralmedizinische Zentrum mit dem neuen Viszeralonkologischen Zentrum nun erneut weiterentwickelt“, unterstreicht Zentrumskoordinator Dr. Christian Hart.
Höhere Heilungsraten und Prognosen
Viszeralonkologie ist ein für Laien unbekannter Begriff. Es handelt sich dabei um ein medizinisches Spezialgebiet, das sich mit Krebserkrankungen der Verdauungsorgane befasst. Betroffen sind in Deutschland Jahr für Jahr über 150.000 neu erkrankte Patienten. „Der immer lauter werdende Ruf, dass Krebs nur noch in spezialisierten Krebszentren behandelt werden soll, ist auch im Allgäu nicht ungehört geblieben“, sagt Prof. Büchler. Neueste Untersuchungen weisen auf eine signifikante Verbesserung der Heilungsraten und Langzeitprognosen in spezialisierten und zertifizierten Zentren hin. Die Qualität einer onkologischen Einrichtung mit Diagnostik (Gastroenterologie, Radiologie, Pathologie) und Therapie (Chirurgie, Onkologie, Strahlentherapie) sowie der organisatorischen Patientenführung wird durch die Deutsche Krebsgesellschaft geprüft und die Auszeichnung als zertifiziertes Zentrum für die Krebsbehandlung eines Organs vergeben.
Wöchentliche Tumorkonferenz
Das Darmzentrum Kempten-Allgäu wurde erstmalig 2012 von der Deutschen Krebsgesellschaft zertifiziert. Rund 500 Darmkrebs-Patienten aus der Region profitierten bereits von der wachsenden Qualität und Innovation der neu geschaffenen Strukturen. Dazu gehören eine wöchentliche Tumorkonferenz, eine Tumorsprechstunde, hochqualitative Fortbildungen und die gezielte Schulung von Mitarbeitern. Bei der wöchentlichen Tumorkonferenz wird das Krankheitsbild jedes Patienten mit allen diagnostischen und therapeutischen Fachdisziplinen sowie niedergelassenen Haus- und Fachärzten gemeinsam besprochen und der optimale Behandlungsweg vereinbart. In einer Tumorspezialsprechstunde wird dann der Behandlungsablauf mit jedem Patienten individuell besprochen. Patienten mit Bauchspeicheldrüsenkrebs wurden im Herbst 2013 in die qualitativ hochwertigen Strukturen eingebunden und das Pankreaszentrum ebenfalls durch die Deutsche Krebsgesellschafts zertifiziert. (cis)
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