Football: Saison für Kemptener Allgäu Comets vorbei
Für die Allgäu Comets ist die seit drei Jahren beste GFL-Saison der Allgäuer mit dem Ausscheiden im Viertelfinale um die Deutsche Meisterschaft am Samstag nach dem 19-51 bei den Dresden Monarchs beendet. Das Ergebnis täuscht etwas über die Möglichkeiten der Allgäuer hinweg, vor allem in der ersten Halbzeit war es ein offeneres Spiel als das Ergebnis vermuten lässt. Das GFL-Team der Allgäu Comets geht nun in die Off-Season, manch junger Spieler wird allerdings noch in der zweiten Mannschaft weitere Spielpraxis sammeln. Sicherlich werden die Allgäuer im kommenden Jahr damit auch dank der konsequenten Jugendarbeit der vergangenen Jahre auf gut ausgebildete Nachwuchsspieler setzen können. Auch die Sanierung des Vereins schreitet voran.
Die Sachsen konnten im ersten Viertel nach einer Serie von kurzen Spielzügen mit 7-0 in Führung gehen und erhöhten im zweiten Abschnitt auf 14-0. Dresden nutzte dabei vor allem Schwächen in der äußeren Abwehr der Comets die gerade in der ersten Halbzeit oft zu weit von ihren Gegnern entfernt stand. Ein ums andere Mal erzielten die Hausherren damit mit ein oder zwei Spielzügen die First-Downs. Vor allem Dresdens US-Boy Mitchell Paige war dabei von den Allgäuern wie auch im weiteren Spielverlauf kaum unter Kontrolle zu bringen. Dass die Comets aber Football spielen können, zeigten sie kurz darauf mit einem wunderschönen Pass von Justin Sottilaire auf Spencer Cutlan zum 7-14 Anschluss. Leider war aber nun bis zum Ende der ersten Halbzeit noch zu viel Zeit auf der Uhr und die Hausherren konnten wenige Sekunden vor dem Pausenpfiff gegen eine nun trotzdem deutlich konsequenter auftretende Comets-Abwehr noch mit 21-7 in Führung gehen.
Vor den rund 3000 Zuschauern im Heinz-Steyer Stadion, davon fast 100 aus dem Allgäu und den ebenfalls mitgereisten Cheerleadern der Allgäuer, legten die Monarachs dann im dritten Viertel los wie die Feuerwehr. Einem schnellen Touchdown ließen sie einen geglückten Onside-Kick folgen und so zogen sie schon vorentscheidend mit 35-7 davon. Zu allem Unglück leisteten sich die Comets dann eine Interception und die Monarchs liesen sich auch diese Chance zum 42.7 nicht entgehen. Wer allerdings gedacht hatte, dass die Comets nun aufgaben sah sich getäuscht. Erst Sottilaire auf Manoka und kurz darauf Stitt ebenfalls auf Manoka, zweimal richtige lange Zuckerpässe und die Comets lagen nur noch 19-49 zurück. Schön war hier vor allem auch zu sehen, dass die oft als zu schwach dargestellte Offense-Line wie schon in den vergangenen Wochen auch gegen die starke Dresdener Defense eine sehr gute Vorstellung ablieferte. Zwischenzeitlich erzielten die Sachsen nach einer „Billiard-Inteception“ wo der Ball gleich von drei Spielern abprallte, bevor er dann von einem Monarchs-Defenseback unter Kontrolle gebracht werden konnte, einen weiteren Touchdown. Das machte den durchaus gefälligen Angriffsbemühungen der Comets kurzzeitig einen Strich durch die Rechnung, hatte man doch kurz vorher auch gezeigt dass man Onside-Kicks auch kann, Niall Padden hatte ihn erobert.
Ein Safety gegen Calvin Stitt beendete dann das Punktesammeln auf beiden Seiten in diesem Viertelfinale. Die Coaches um Hesham Khalifa und Rafael Jagielsky zeigten sich am Ende des Spiels dann doch auch etwas enttäuscht. Gerade nach dem Verlauf der ersten Halbzeit hatte man sich erhofft, die Begegnung länger offen halten zu können. Doch einige individuelle Fehler und ein konsequent daraus Kapital schlagender Gegner verhinderten dies. Die Allgäuer schauen allerdings alles andere als pessimistisch in die Zukunft, waren doch auch schon Spieler aus der diesjährigen U19 in Dresden mit dabei. Und auch der Altersschnitt des Teams ist recht jung. Man hat auch gesehen an welchen Stellschrauben es zu drehen gilt, um in den nächsten Jahren das Team auf das Niveau zu bringen diese Spiele auch zu gewinnen.
Abschließend können die Comets aber stolz auf die gezeigte Leistung in dieser Saison sein. Trotz den Umständen mit dem Trainerwechsel und der noch andauernden, sich jetzt aber auf der Zielgeraden befindlichen Sanierung des Vereins. Trotz dem dadurch auch eingeschränktem Budget hat man sich wieder als bester Bayerischer Verein etabliert. Platz drei in der Liga ist ebenfalls eine Verbesserung um zwei Ränge zum Vorjahr. Die Chemie im Team stimmt, was man auch daran gesehen hat, dass es sich zum Beispiel Niall Padden trotz der vor Wochen erlittenen schweren Verletzung nicht nehmen ließ zu spielen und das auch Francis Bah nach dem Trainerwechsel sofort bereit war zu helfen und seitdem an der Sideline steht. Dies alles sind deutliche Fakten, auf die man aufbauen kann und auch wird. (pm)
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