Charlotte I: Älteste Faschingsprinzessin Deutschlands ist tot
Die wohl älteste Faschingsprinzessin Deutschlands ist tot. Die 100-järhige Allgäuerin Charlotte Geppert ist in der Nacht auf den heutigen Donnerstag verstorben. Das teilte der Faschingsverein Kempten mit. Gestern hatte der Verein noch das traditionelle „Häsabstauben“ in einer Gaststätte in Krugzell gefeiert. Hier hatte sie schon nicht mehr teilnehmen können.
Vor wenigen Tagen war „Charlotte I.“ ins Kemptener Klinikum eingeliefert worden. Dort erlag sie einem kurzen Leiden, wie es von Vereinsseite heißt. Zuvor hatte sie sichtlich Spaß an ihrem Amt als Faschingsprinzessin. An ihrer Seite stand, so oft er konnte, Sohn Bruno, der amtierende Faschingsprinz des Kemptener Faschingsvereins.
Dass in Kempten die wohl älteste Faschingsprinzessin Deutschlands amtierte, verschaffte dem jüngsten Faschingsverein der Stadt deutschlandweite, teils sogar internationale Aufmerksamkeit. Fernseh- und Radiosender, sowie Zeitungen aus der gesamten Bundesrepublik interessierten sich für die Geschichte. Sogar vom Bund Deutscher Karneval gab es lobende Worte und das, obwohl der Faschingsverein Kempten e.V. dort nicht einmal Mitglied ist. Auch kritische Stimmen waren zu hören, ob so etwas in diesem hohen Alter nicht eine zu anstrengende Aufgabe sei. Doch die Kritiker waren deutlich in der Minderheit.
Im Gespräch mit Radio AllgäuHIT auf dem Kemptener Weihnachtsmarkt hatte sich Charlotte Geppert auf die kommenden Bälle und Faschingsumzüge gefreut. Dass ihr das Amt zu viel werden könnte, hatte sie von Anfang an ausgeschlossen.
Nicht nur in der Region war sie gefragt, auch eine Einladung der „Darmischen Ritter“ nach München zu einem Empfang und der Teilnahme am Faschingsumzug mit Empfang im Hofbräuhaus hatte sie bekommen und zugesagt. Auch in die Narrenhochburg Köln wollte sie reisen. Besonders stolz war sie auf eine Interviewanfrage des ZDF - Das Gespräch wird nun leider nicht mehr stattfinden.
Wie es beim Faschingsverein Kempten e.V. weitergeht, ist noch unklar. Für heute ist eine außerplanmäßige Vorstandssitzung einberufen worden. Dort sollen die Weichen gestellt werden. Ob ihr Sohn und Faschingsprinz Bruno weitermache sei unklar. Sollte er aufhören, könne man dies nachempfinden, sagte der Vorsitzende Richard Brunner bei Radio AllgäuHIT. Eine Entscheidung sei aber noch nicht gefallen.
Die Beisetzung von Charlotte Geppert findet am kommenden Dienstag um 14:30 Uhr am Zentralfriedhof in Kempten statt.
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