Premiere für Kaufbeurer Judoka
Es ist eine verheißungsvolle Premiere. Lisa Dollinger vom TV Kaufbeuren wird am kommenden Freitag zum ersten Mal bei den Frauen-Weltmeisterschaften im Judo auf die Tatami gehen. Die 22-jährige Nationalathletin gehört zum Perspektivteam „Tokio 2020“. Da im Limit bis 70 Kilogramm die Olympiadritte von Rio, Laura Vagas, verletzungsbedingt nicht antreten kann, sind nun die Jüngeren im Nationalteam gefordert. Unter ihnen ist eben auch die Kaufbeurerin.
Im Januar feierte sie nach ihrer Verletzung mit dem Gewinn der Deutschen Vizemeisterschaft in Duisburg zwar ein gelungenes Comeback, erlitt aber schon wenige Wochen später den nächsten Rückschlag. Beim European-Cup in Sofia zog sich die Dollinger einen Innenbandanriss im linken Knie zu, biss auf die Zähne und holte sich auf der internationalen Bühne einen starken zweiten Platz. „Es ist klasse, dass der Bundestrainer weiterhin viel Vertrauen in mich hat.“ Mit Laura Vargas Koch verletzte sich Dollingers Konkurrentin im Limit bis 70 Kilogramm und fehlt aufgrund eines Kreuzbandrisses. „Im ersten Jahr nach Olympia will der Trainer auch den jüngeren Athletinnen die Chance geben, also auch mir.“ Für Dollinger sei es eine enorm große Möglichkeit, wenngleich die Hürde für die DJB-Athletin aus dem Allgäu im ersten Seniorenjahr noch etwas hoch sein dürfte. „Sicherlich ist es schwer, aber ich will alles daran setzen und rausholen, um bei der WM eine gute Figur zu machen.“
Als Debütantin wird Dollinger nicht gesetzt, kann also schon gleich in Runde eins auf die Besten treffen. „Ein gutes Los wäre für mich natürlich optimal“, sagt sie im Vorfeld Allgäuhit, dem Newsportal. Sie könne nur überraschen und genieße einen entscheidenden Vorteil: „Mich kennt ja niemand und somit kann sich auch keiner auf mich einstellen.“ Aufgrund der Nähe wird auch die Familie den Weg nach Budapest in keinster Weise scheuen. Auch Heimtrainer Dieter Zimmermann will Dollinger in der ungarischen Hauptstadt von der Tribüne anfeuern. „Ich freue mich auf die Unterstützung und ich werde auch alles geben.“ Doch vor und während des Wettkampfes ist sie ganz und gar auf ihre Wettkämpfe fokussiert. Um Lärm und die vielen Leute etwas auszublenden, hilft ihr Musik. „Um in Ruhe gelassen zu werden, setze ich mir den Kopfhörer auf und kann so abschalten.“ Somit könne sie eine gewisse Nervosität ausblenden.
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