Herausforderung für die Lindau Islanders
Weite Reise, ein starker Gegner – die Herausforderung könnte für die EV Lindau Islanders kaum größer sein, wenn sie am Sonntag (18 Uhr) bei Tabellenführer VER Selb antreten.
An der Spitze der Liga liefern sich gerade Selb, Bad Tölz, Regensburg und Weiden ein „Bäumchen-Wechsel-Dich“ Spiel. Aktuell ist aber die Formstärkste Mannschaft vorne, der VER Selb. Nach einer durchschnittlichen Saison wollen die Wölfe diesmal unter die ersten vier – und das ist mehr als realistisch. Nicht wenige halten die Oberfranken sogar für einen Geheimtipp in Sachen Aufstieg.
Individuelle Klasse ist jedenfalls reichlich vorhanden, beginnend mit Ex-DEL-Keeper Sebasian Stefaniszin, der die zweitbeste Bilanz der Liga hat. Topscorer ist Routinier Lanny Gare (38), der mit zwei Toren und sage und schreibe 12 Vorlagen auf Platz fünf der Wertung zu finden ist. Ohnehin dominieren im Sturm beim VER Spieler, deren Wiege in Nordamerika stand. Sei es der Amerikaner Michael Dorr, der Kanadier Kyle Piwowarczyk oder mit Jared Mudryk ein weiterer Deutsch-Kanadier.
Und doch hat ein Eigengewächs für die größten Schlagzeilen gesorgt: Direkt aus der DEL (Straubing) kehrte Florian Ondruschka nach 12 Jahren in denen er es auf über 500 DEL-Spiele brachte und für die deutsche Nationalmannschaft auch eine Weltmeisterschaft bestritt, nach Hause. Klar, dass der erst 29jährige eine Verstärkung der Marke Extraklasse für die Oberliga ist.
Dementsprechend gehen die Islanders aus einer absoluten Außenseiterposition ins Rennen, zumal sie ja nun für lange Zeit auf Martin Sekera verzichten müssen. Wie berichtet, ist die Operation am Mittwoch gut verlaufen und dem 44jährigen geht es den Umständen entsprechend gut.
Gut getan hat Sekera dabei der Zuspruch aus der Porzellanstand, den es von vielen Seiten rund um seinen Ex-Klub (er spielte dort von 2009 bis 2011) gab. „Die Anteilnahme und die zahlreichen Genesungswünsche gerade aus Selb haben uns alle sehr gefreut. Das ist ein toller Zug, für den ich mich im Namen von Martin und des EVL herzlich bedanke“, sagt Islanders- Präsident Marc Hindelang, der sich nach Ansicht der Videobilder, die die Wucht der beiden Fouls an Martin Sekera deutlich abbilden, „schockiert“ zeigte. Noch offen ist, ob die Versicherung oder der Spieler selbst hier noch in Form einer Zivilklage tätig werden.
„Wir können nun nur das Sportliche beeinflussen. Es ist nun die Chance für einen anderen Spieler, diese Lücke auszufüllen“, sagt der sportliche Leiter Bernd Wucher. „Wir wollten ohnehin bis Ende Oktober mit einer Bewertung der Leistungsfähigkeit der Spieler warten. Nun können die, die noch nicht überzeugt haben oder glauben, besser bewertet werden zu müssen, zeigen, was sie draufhaben.“
Dies wäre wichtig, denn die Schlagzahl ist hoch: Schon am Dienstag geht es zuhause gegen Waldkraiburg weiter, bevor die Deutschland- Cup Pause ansteht. Nach drei Spielen in fünf Tagen wird sie sicherlich wie gerufen kommen.
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