Gibt es wieder Wildkatzen im Allgäu?
Die Wildkatze hat sich inzwischen punktuell in ganz Bayern wieder angesiedelt. Nun soll in Erfahrung gebracht werden, ob diese seltene Tierart auch im Landkreis Lindau heimisch geworden ist. Drei Freiwillige haben deshalb unter der Anleitung von Gebietsbetreuerin Isolde Miller sogenannte „Lockstöcke“ in Waldgebieten vom Degermoos, in den Trogener Mooren und in der Rohrachschlucht aufgestellt. Die Grundstücke gehören zum einen der Kreisgruppe des BUNDes Naturschutz selbst, zum anderen werden landkreiseigene Grundtücke von der Unteren Naturschutzbehörde (UNB) zur Verfügung gestellt.
Diese „Lockstöcke“ sind circa 60 cm lange Dachlatten, die etwa 15 cm in den Boden gesteckt werden, nachdem sie angeraut wurden. Ist der Stock dann im Boden, wird er abgeflammt und mit Baldrian besprüht. Die Wildkatzen werden von dem Baldriangeruch angelockt. Ziel ist es, dass die Wildkatze sich an dem angerauten Stock reibt und dabei Haare verliert. Diese werden dann von den freiwilligen Helfern bei jeder Kontrolle eingesammelt und an ein Labor geschickt. Die Kontrolle erfolgt nun alle 7-10 Tage, 8 bis 10 Wochen lang.
Das „Wildkatzenprojekt“ läuft bereits seit 1984. Dabei wurden bis 2009 vor allem im Spessart rund 600 Wildkatzen ausgesetzt. Laut Huber Weiger (Vorsitzender des Landes- und Bundesverbandes des BUND) wurden schon ca. 300 Wildkatzen in Bayern aufgespürt. Zuerst jedoch nur in Nordbayern. Nun konnten auch südlich der Donau, im Raum Augsburg und im Landkreis Unterallgäu erste Vorkommen nachgewiesen werden. Dadurch wurde das Projekt auf ganz Südbayern ausgeweitet und soll zeigen, ob die scheuen Waldbewohner auch schon ganz im Süden Bayerns angelangt sind.
„Wir sind sehr gespannt, ob wir bei den Kontrollen Katzenhaare an den Lockstöcken finden. Das wäre schon toll,“ so die Bundesfreiwillige Sarah Fehr, die mit in das Projekt eingebunden ist. Gebietsbetreuerin Isolde Miller würde eine Ansiedlung der Wildkatze im Landkreis sehr begrüßen: „Dies wäre ein weiteres Zeichen dafür, dass Naturschutzbemühungen und Schutzgebietsausweisungen fruchten und der Artenvielfalt dienlich sind.“
Der Radio-Programmbeitrag zum Nachhören:
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