Evangelischer Landesbischof besuchte Jugendkirche-Projekt "luv" in Lindau
Am Ende waren es fast drei Stunden, die Heinrich Bedford-Strohm mit den Jugendlichen von „luv Junge Kirche Lindau“ verbrachte - viel Zeit angesichts eines dicht gedrängten Programms, das der bayerische Landesbischof und Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) bei seinem Besuch in der Inselstadt zu absolvieren hatte.
Ein Bericht von Ulrich Stock.
Bei seinem Rundgang auf dem Gelände von „luv“, unmittelbar neben der Christuskirche in Aeschach gelegen, wies das Kirchenoberhaupt mehrfach darauf hin, wie sehr ihm die Jugend - auch im Hinblick auf die Zukunft der Kirche - am Herzen liegt. Mit den Pilotprojekten „luv“ in Lindau und „lux“ in Nürnberg will die Landeskirche neue Wege in der Jugendarbeit gehen.
Scharf auf Hotdogs
Es war deutlich spürbar, dass der Landesbischof das Zusammensein mit den Jugendlichen sichtlich genoss. Recht locker ging es nicht nur beim Mittagessen im großen Tipi-Zelt zu, als Bedford-Strohm zunächst als Brötchengeber fungierte und anschließend selbst gleich zwei von den leckeren Hotdogs verdrückte. Auch im Gespräch mit den Jugendlichen zeigte der Bischof, dass er nicht „von gestern“ ist, sondern im Umgang mit Smartphone, W-LAN und eigener Facebook-Seite durchaus Übung hat. Daneben wurde er auch mit religiösen Fragen konfrontiert, beispielsweise, ob Bibeltexte stets wörtlich zu nehmen seien. „Die ganzen Glaubenssachen sind keine Formeln - da geht es um das richtige Leben“, lautete eine seiner Antworten.
Segen zum Abschied
Was sich seit der Gründung von „luv“ (laut Seglersprache „die dem Wind zugewandte Seite“) vor rund zwei Jahren auf dem Gelände der Jugendkirche getan hat, ließ sich Bedford-Strohm bei einem Rundgang von Jugendpfarrerin Johannetta Cornell und Diakon Sebastian Hirblinger, dem Leiter von „luv“, zeigen. Begeistert zeigte sich der Bischof vor allem von dem Bau eines Holzschiffes, das im nächsten Jahr auf dem Bodensee fahren soll. Es steht für „Build“ (Bauen) - neben „Pray“, „Meet“ und „Rock“ einer von insgesamt vier Bereichen, den die Jugendlichen in Gemeinschaft aktiv gestalten. Zum Abschluss seines Besuchs bei „luv“ durfte Bedford-Strohm für die Jugendlichen noch ein Erinnerungsstück formen - es sollte ein Segen sein, den er in bunten Buchstaben auf ein Stück Holz schrieb: „Danke für alle Inspiration! Alles Gute - Gottes Segen für Luv!“
Info:
„luv Junge Kirche Lindau“ ist für alle offen, egal welcher Konfession sie angehören. Jede(r) kann zu den wöchentlichen Treffen kommen – ohne jegliche Verpflichtung, einfach nur da sein. Unter dem Motto „Meet & Eat“ wird beispielsweise jeden Freitag gekocht und gegessen (nur 1 Euro). Weitere Informationen gibt es unter www.luv-jungekirche.de oder auf Facebook.
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