Moderator: Isabelle Tausend
Sendung: Der AllgäuWECKER
mit Isabelle Tausend
 
 
Ein Beratungsgespräch bei der Arbeitsagentur
(Bildquelle: Bundesagentur für Arbeit)
 
Allgäu - Kempten
Donnerstag, 28. November 2013

Saisonbedingter Anstieg

Das alljährliche Saisonende im Tourismus machte sich auch auf dem Arbeitsmarkt im Allgäu bemerkbar. Im November waren mehr Menschen arbeitslos gemeldet als im Monat zuvor. Die Arbeitslosenquote erhöhte sich im November um 0,2 Prozentpunkte, sie lag bei 3,1 Prozent.

Insgesamt zeigt sich der Arbeitsmarkt weiter robust, denn vor einem Jahr lag der Vergleichswert ebenfalls bereits bei diesem Wert. Aktuell waren 11.037 Menschen bei den Vermittlern der Arbeitsagentur und in den Jobcentern arbeitslos gemeldet. Im Vergleich zum Oktober bedeutete das einen Zuwachs um mehr als 800 Kräfte. Die Jahreszeit wirkte sich auch auf den Stellenmarkt aus, denn Arbeitgeber äußerten einen etwas geringeren Bedarf an Arbeitskräften als in den Monaten zuvor. Für Vermittlungsaktivitäten standen insgesamt 3.565 Stellenangebote aus der Region zur Verfügung.

„Der November gilt im Tourismusgewerbe im Allgäu als Übergangszeit. Bis zum Beginn der Wintersaison wird eine ganze Reihe von Beschäftigten vorübergehend entlassen. Jedoch können viele mit einem neuen Arbeitsplatz rechnen, sobald die Skisaison im Dezember startet“, sagt Peter Litzka, Leiter der Agentur für Arbeit Kempten-Memmingen. „Erste Stellenangebote liegen unserem Arbeitgeberservice aus der Hotellerie und Gastronomie bereits vor.“

Auf Seiten der arbeitslosen Menschen war im November vieles in Bewegung. Mehr als 4.000 Frauen und Männer sprachen neu bei den Vermittlern vor. Ein starkes Gewicht hatten dabei saisonabhängige Beschäftigungen. Knapp 400 Kräfte zählten zum Bereich der Speisenzubereitung, vom Küchenmeister über den Koch bis hin zum Küchenhelfer reichte hier die Palette der Berufstätigkeiten. Aus der Hotellerie und Gastronomie meldeten sich mehr als 660 Frauen und Männer neu arbeitslos. Regionale Schwergewichte bildeten dabei die Regionen entlang der Berge und am Bodensee. Gleichzeitig konnten aber auch 3.155 Menschen ihre Arbeitslosigkeit wieder beenden. Unter ihnen befanden sich gut 1.000, die eine neue Erwerbstätigkeit aufnahmen. Annähernd 500 begannen eine Ausbildung oder Qualifizierung. Die neuen Tätigkeiten waren breit gestreut: Galvaniseur, Friseurmeisterin, Metallbauer oder Mitarbeiter in einem Sicherheitsdienst sind nur einige Beispiele.

Um arbeitslose Menschen für einen neuen Arbeitsplatz fit zu machen, führt die Agentur für Arbeit immer wieder berufliche Qualifizierungen durch. Derzeit läuft für Teilzeitkräfte ein
3-monatiger Kurs zur „Fachkraft Kasse“ in der die Teilnehmer ein Verkaufstraining absolvieren und den Umgang mit modernen Kassensystemen erlernen. Daneben werden ihnen EDV-Kenntnisse und Warenkunde vermittelt. Von 14 Kursbesuchern haben bereits vier Kräfte einen Arbeitsplatz sicher.

Ruhigere Kräftenachfrage
Jahreszeitlich bedingt stellten Arbeitgeber etwas weniger Beschäftigungsmöglichkeiten neu zur Verfügung als in den letzten Monaten. 1.072 Stellen kamen neu zur Besetzung herein, 50 weniger als im Oktober. Im November des vergangenen Jahres hatten Betriebe ebenfalls einen höheren Kräftebedarf geäußert. Seinerzeit lagen sieben Prozent mehr Stellenangebote vor. Neue Arbeitsplätze waren im Gastgewerbe für die Wintersaison zu besetzen. Insbesondere im südlichen Oberallgäu wurden Servicekräfte und Köche gesucht, die Hotellerie bot 40 Stellen neu zur Besetzung an. Anhaltenden Bedarf meldeten der Maschinenbau, die Metallbearbeitung und ähnliche Produktionsbranchen mit mehr als 180 Beschäftigungsangeboten. Die Energie- und Elektrotechnik hatte 50 Arbeitsplätze neu zu besetzen. Produzierte Waren müssen transportiert und gelagert werden. Dafür boten die Logistikbranche und das Transportgewerbe 70 zusätzliche Jobs zur Besetzung an. Gesucht wurden auch Erzieher und Kinderpfleger um den anhaltenden Bedarf an qualifizierten Betreuungskräften zu erfüllen.

Die Personengruppen
Die verschiedenen Altersgruppen sind auf dem Arbeitsmarkt unterschiedlich stark von Arbeitslosigkeit betroffen. Junge Menschen im Alter bis zu 25 Jahren können oft bereits nach wenigen Wochen wieder in eine neue Beschäftigung starten, nur etwa jeder zehnte Arbeitslose gehört derzeit zu dieser Altersgruppe. Im Vergleich zum Oktober ergab sich eine geringe Zunahme um 34 Personen. Ein besseres Ergebnis zeigt der Vergleich mit dem November des vergangenen Jahres, denn aktuell waren 84 Kräfte weniger arbeitslos als seinerzeit.

Anders sieht es bei den Älteren aus. Mehr als 37 Prozent aller arbeitslosen Menschen zählen zur Generation 50+, jeder Vierte ist 55 Jahre oder älter.

Bei Menschen, die bereits ein Jahr und länger ohne Beschäftigung sind, zeigten sich im Ergebnis wenig Veränderungen. Bereits seit Monaten sind jeweils mehr als 2.200 Langzeitarbeitslose bei den Arbeitsvermittlern gemeldet. 20 Prozent aller arbeitslosen Menschen gehörten im November zu dieser Personengruppe.

Regionale Entwicklungen
Der Arbeitsmarkt war im November in den einzelnen Wirtschaftsräumen des Allgäus von unterschiedlichen Entwicklungen geprägt. Jahreszeitlich bedingt nahm in den Tourismusregionen Sonthofen, Füssen und Lindau die Zahl der arbeitslosen Menschen teilweise stark zu. In den von Produktionsbetrieben geprägten Arbeitsmärkten in Memmingen, Kempten und Marktoberdorf fielen die arbeitsmarktlichen Veränderungen kaum ins Gewicht. Die Regionen Mindelheim, Memmingen und Marktoberdorf meldeten bei der Arbeitslosenquote weiterhin eine Zwei vor dem Komma – wie schon in den Monaten zuvor. Keine Veränderung auch im Wirtschaftsraum Kempten mit einer erneuten Arbeitslosenquote von 3,2 Prozent. Eine gegenläufige Entwicklung gab es in den Bereichen Lindau, Füssen und Sonthofen. Aufgrund der zu Ende gehenden Sommersaison waren insbesondere im südlichen Oberallgäu 650 Frauen und Männer zusätzlich bei den Vermittlern gemeldet, die Arbeitslosenquote erhöhte sich deutlich von 3,1 auf 4,6 Prozent. Stabilität bot der Arbeitsmarkt im Wirtschaftsraum Kaufbeuren. Hier ging die Arbeitslosenquote sogar um 0,1 Prozentpunkte auf 3,9 Prozent zurück.

Der Vergleich mit den Daten aus dem Vorjahr bestätigt eine weitgehende Stabilität auf dem Arbeitsmarkt im Allgäu, denn die Arbeitslosenquoten blieben auf demselben niedrigen Wert. Lediglich für Kempten und Memmingen zeigte sich eine geringfügige Zunahme, im Landkreis Oberallgäu ergab sich sogar ein kleiner Rückgang. Hier lag die aktuelle Quote bei 3,4 Prozent. Weiter am besten sah es für die Menschen im Unterallgäu aus, denn die Arbeitslosenquote erreichte hier erneut 1,9 Prozent, ein auch im deutschlandweiten Vergleich ausgezeichnetes Ergebnis.

Entwicklung in der Arbeitslosenversicherung und in der sozialen Grundsicherung
Seit Einführung der sozialen Grundsicherung werden arbeitslose Menschen von der Arbeitsagentur und in den Jobcentern betreut. Aufgrund der saisonal bedingten, vorübergehenden Entlassungen meldeten sich bei den Vermittlern der Arbeitsagentur 915 Frauen und Männer mehr als noch im Oktober. Insgesamt waren im Bereich der Agentur für Arbeit annähernd 6.600  Menschen arbeitslos. Die Jobcenter sind für arbeitslose Menschen in der sozialen Grundsicherung zuständig. Hier waren aktuell sogar weniger Menschen arbeitslos als im Vormonat. Die sieben Jobcenter kümmerten sich um 4.451 arbeitslose Menschen, knapp 80 weniger als im Oktober.


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arbeitsmarkt allgäu bodensee wirtschaft


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