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(Bildquelle: AllgäuHIT)
 
Allgäu
Donnerstag, 30. Juni 2016

Allgäuer Arbeitsmarkt weiter in Spitzenform

Auch im Juni hielt die gute Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt im Allgäu weiter an. Erneut waren weniger Menschen arbeitslos gemeldet als im Monat zuvor. Die Arbeitslosenquote verbesserte sich nochmals leicht um 0,1 Prozentpunkte auf 2,8 Prozent. Damit wurde auch der bisher niedrigste Wert des laufenden Jahres erreicht.

Aktuell waren im Bezirk der Agentur für Arbeit Kempten-Memmingen 10.325 Frauen und Männer bei den Vermittlern der Arbeitsagentur und in den Jobcentern arbeitslos gemeldet, 429 weniger als im Mai. Stabilität signalisiert auch ein Vergleich mit dem Vorjahr, denn in beiden Junimonaten  erreichte die Arbeitslosenquote mit 2,8 Prozent dasselbe Ergebnis. Weiter starken Bedarf an Arbeitskräften äußerten Betriebe. Mehr als 6.100 Stellenangebote standen für Vermittlungsbemühungen zur Verfügung.

Horst Holas, stellvertretender Leiter der Agentur für Arbeit Kempten-Memmingen: "Der Arbeitsmarkt hat sich auch im Juni im Allgäu stabil gezeigt. Erfreulich ist, dass mehr Menschen eine neue Beschäftigung aufgenommen haben als sich nach einer Erwerbstätigkeit arbeitslos meldeten. Bei der insgesamt günstigen Entwicklung bleibt die Vermittlung von Menschen, die bereits länger ohne Beschäftigung sind, eine anhaltende Herausforderung. Knapp jeder vierte arbeitslos gemeldete Mensch ist länger als ein Jahr ohne Beschäftigung."

Arbeitslose Menschen - 23 Prozent länger als ein Jahr ohne Beschäftigung
Im Juni meldeten sich 1.233 Kräfte nach einer Erwerbstätigkeit neu arbeitslos, so wenige wie in keinem Monat des laufenden Jahres. Gleichzeitig starteten mehr Menschen in eine neue Beschäftigung, genau waren es 1.410. Damit gab es im vierten Monat in Folge mehr Menschen, die eine neue Arbeit aufnahmen als sich nach einer Beschäftigung neu bei den Vermittlern arbeitslos meldeten. Arbeitsaufnahmen erfolgten in der Hotellerie und Gastronomie, daneben im Verkauf und im Gesundheitssektor. Aber auch mit einer neuen Tätigkeit in der Lagerwirtschaft und im Reinigungsgewerbe konnten Menschen ihre Arbeitslosigkeit wieder beenden. Dass es mit einer neuen Beschäftigung schnell gehen kann, zeigen Beispie-le eines Gesundheits- und Krankenpflegers, eines Berufskraftfahrers und einer Kinderpflegerin. Alle erhielten innerhalb weniger Tage einen neuen Arbeitsvertrag. In diesen Fällen hatte sich eine frühzeitige Meldung beim Arbeitsvermittler gelohnt, denn es erfolgte ein nahtloser Übergang von einer Beschäftigung in eine neue Tätigkeit ohne dass Arbeitslosigkeit eintrat.

Die Unterstützung von Menschen, die bereits ein Jahr und länger ohne Beschäftigung sind, bleibt eine Herausforderung in der Vermittlungstätigkeit. Mehr als 23 Prozent aller arbeitslos gemeldeten Menschen sind ein Jahr oder länger ohne Beschäftigung. Auch dieser Personenkreis verändert sich von Monat zu Monat. Im Verlauf des bisherigen Jahres waren zuletzt 160 Kräfte weniger arbeitslos als zu Jahresbeginn.

Mit diesen Menschen führen die Vermittler intensive Einzelgespräche um beste-hende Hemmnisse festzustellen, die eine Vermittlung in Arbeit erschweren. Mit ein-zelfallbezogene Hilfen wie Bewerbungstraining, Kompetenzanalyse oder verschiedenen EDV-Bausteinen werden bestehende Defizite mit zusätzlicher Unterstützung von Bildungsträgern abgebaut. Auf diesem Weg konnte beispielweise eine Frau nach mehrmonatiger Arbeitslosigkeit aufgrund der Teilnahme an der Maßnahme eine befristete Beschäftigung aufnehmen. Ein weiterer Teilnehmer startete vor kur-zem in eine neue Beschäftigung als Maschinen- und Anlagenführer nachdem er zwei Monate am Kurs teilgenommen hatte. Zuvor war er mehr als ein Jahr arbeitslos.

Daneben können Betriebe für die berufliche Eingliederung von Menschen, deren Vermittlung erschwert ist, einen Eingliederungszuschuss erhalten um die erforderlichen Kenntnisse und Erfahrungen zu vermitteln. Dabei muss der Aufwand den Rahmen einer üblichen Einarbeitung übersteigen. Je nach Umfang der Minderleistung kann die Agentur für Arbeit auch für Menschen, die länger als ein Jahr arbeitslos sind, bis zu 50 Prozent des Lohnes für mehrere Monate übernehmen. Neben weiteren Frauen und Männern konnte ein Arbeitsloser vor wenigen Wochen nach einer mehr als einjährigen Arbeitslosigkeit eine Beschäftigung als Mediengestalter beginnen. Zum Ausgleich der notwendigen längeren Einarbeitung zahlt die Agentur für Arbeit einen Eingliederungszuschuss. Dasselbe gilt für einen älteren Arbeitnehmer, der nach längerer Beschäftigungslosigkeit eine Arbeit im Transportgewerbe aufnahm. Eine neue Tätigkeit ist keinesfalls zwingend mit Förderleistungen verbunden. Das zeigt sich am Beispiel eines Kranführers, der nach einjähriger Arbeitslosigkeit einen Arbeitsvertrag bei einem neuen Arbeitgeber erhielt.

Starker Bedarf an Arbeitskräften
Auch im Juni blieb die Nachfrage nach Arbeitskräften anhaltend hoch. Betriebe meldeten 1.665 Beschäftigungsmöglichkeiten neu zur Besetzung, ähnlich viele wie im Monat zuvor. Ein Schwergewicht bildete die gewerblich-technische Produktion. Im Maschinen- und Fahrzeugbau sowie in der Metallbearbeitung waren allein gut 250 neue Jobs zu besetzen. Gefragt waren auch Köche und Servicepersonal, denn besonders in den Tourismusregionen des südlichen Oberallgäus und am Bodensee läuft das Saisongeschäft, das für viel Beschäftigung sorgt. Im Handwerk sorgte die Investitionsbereitschaft ins „Betongold“ für zusätzliche Arbeitsplätze im Hochbau, für Tätigkeiten als Maler sowie für Bau- und Transportgeräteführer. Arztpraxen suchten medizinische und zahnmedizinische Fachangestellte, Seniorenheime hatten Stellen für qualifizierte Pflegefachkräfte zu besetzen. Der Logistiksektor bot eine ganze Reihe von Stellen für Berufskraftfahrer und Lagerfachpersonal zur Besetzung an.

Regionale Entwicklungen im Jahresvergleich
Im Jahresvergleich zeigt der Blick auf die einzelnen Wirtschaftsräume im Allgäu in nahezu allen Regionen einen günstigeren Arbeitsmarkt. Von Lindau über Sonthofen bis nach Kaufbeuren waren dieses Mal etwas weniger Menschen ohne Beschäftigung als im Juni des vergangenen Jahres. Entsprechend verbessert zeigten sich auch die Arbeitslosenquoten. Eine Ausnahme bildete der Bereich Memmingen. Hier erhöhte sich die Arbeitslosenquote leicht um 0,2 Prozentpunkte.

Bemerkenswert ist auch, dass nahezu alle Wirtschaftsräume im Allgäu bei der Arbeitslosenquote aktuell eine Zwei vor dem Komma aufweisen. Die Region Mindelheim erreichte mit einer Arbeitslosenquote von 2,2 Prozent auch im Juni wieder den niedrigsten Wert im Bezirk der Agentur für Arbeit Kempten-Memmingen.

Entwicklung in der Arbeitslosenversicherung und in der sozialen Grundsicherung
Seit Einführung der sozialen Grundsicherung werden arbeitslose Menschen von der
Agentur für Arbeit und in den Jobcentern betreut. In beiden Bereichen waren im Juni weniger Menschen arbeitslos als noch im Mai. Auf Seiten der Agentur für Arbeit fiel der Rückgang mit einem Minus von mehr als 300 Frauen und Männern stärker aus. In den Jobcentern waren gut 110 arbeitslose Personen weniger gemeldet als im Monat zuvor.

Ein erheblicher Teil der Bezieher von „Hartz IV“-Leistungen ist im Übrigen nicht arbeitslos. Das liegt daran, dass diese Personen kleine Kinder betreuen, Angehörige pflegen, sich in einer Ausbildung befinden oder mindestens 15 Wochenstunden erwerbstätig sind.

Ausbildungsmarkt - junge Menschen haben die Wahl
Der Ausbildungsmarkt zeigte auch im Juni seine zwei Gesichter. Betriebe meldeten im bisherigen Verlauf des Ausbildungsjahres so viele Ausbildungsplätze wie seit Jahren nicht mehr. Damit blieb die Lage auf dem Ausbildungsmarkt für junge Menschen günstig, wenn sie auf der Suche nach einem Ausbildungsplatz waren. Schwieriger wird die Suche nach geeigneten Azubis vor allem für kleine Betriebe, denn insgesamt waren deutlich mehr Ausbildungsplätze als Bewerber gemeldet. Seit dem Start des Beratungsjahres stellten Betriebe bisher mehr als 5.700 Lehrstellen zur Verfügung. Gleichzeitig meldeten sich knapp 4.200 junge Menschen als Bewer-ber um eine Ausbildungsstelle bei den Berufsberatern. Wie in den Vorjahren herrschte damit rein rechnerisch erneut ein starkes Übergewicht an gemeldeten Ausbildungsplätzen. Bis zum Juni waren noch mehr als 2.000 Ausbildungsplätze nicht vergeben, 1.300 junge Menschen hatten bisher keinen Ausbildungsplatz, der ihren Vorstellungen entsprach oder es lag noch keine entsprechende Mitteilung bei der Berufsberatung vor.

Für eine endgültige Bewertung ist es derzeit noch zu früh, denn bis zum Start des neuen Ausbildungsjahres im September sind weitere Veränderungen zu erwarten.


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